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Von Roboter schwer verletzt: Techniker verklagt Tesla auf 51 Millionen US-Dollar

Statt an seinem Platz in der Model-3 -Produktion zu arbeiten, sollte er bei der Demontage eines Roboters helfen und wurde dabei bewusstlos geschlagen.
/ Mike Faust
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Der Unfall ereignete sich im Tesla-Werk in Fremont, Kalifornien, USA. (Bild: Justin Sullivan/Getty Images)
Der Unfall ereignete sich im Tesla-Werk in Fremont, Kalifornien, USA. Bild: Justin Sullivan/Getty Images

Der Techniker Peter Hinterdobler wurde in einem Teslawerk in Fremont, im US-Bundesstaat Kalifornien, von einem Roboter bewusstlos geschlagen. Wie der Independent exklusiv berichtet(öffnet im neuen Fenster) , fordert Hinterdobler deswegen in einer Klage gegen das Unternehmen 51 Millionen US-Dollar.

Den Gerichtsunterlagen zufolge soll Hinterdobler von einem außer Kontrolle geratenem Roboter schwer verletzt worden sein. Die dadurch entstandenen Arztrechnungen sollen sich mittlerweile auf eine Million US-Dollar belaufen. Laut einer der Klage beigefügten Schadensaufstellung werden weitere Behandlungskosten in Höhe von mindestens sechs Millionen US-Dollar erwartet.

Hinzu kommen Forderungen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar für Schmerzen, Leiden und Unannehmlichkeiten, zehn Millionen US-Dollar für seelische Belastungen, eine Million US-Dollar für bisherige Einkommensverluste, acht Millionen US-Dollar für den Verlust der zukünftigen Erwerbsfähigkeit sowie fünf Millionen US-Dollar für vergangene und zukünftige Verluste von Haushaltsdienstleistungen.

Roboterarm und Gegengewicht lösten Schlag aus

Der Vorfall soll sich ereignet haben, nachdem der Betroffene einem Ingenieur dabei helfen sollte, einen Roboter zu demontieren, und dafür von seiner üblichen Position an einer Fertigungslinie des Tesla Model 3 abberufen wurde.

"Während der Ingenieur versuchte, den Motor an der Basis des Roboters zu entfernen, um Zugang zu dessen internem Dress Pack [Steuerungs- und Sensoreinheit, Anm. d. Red.] zu erhalten, löste sich der Arm des Roboters plötzlich und ohne Vorwarnung mit großer Kraft" , heißt es laut Independent in der Klageschrift.

Der Schlag soll von der Kraft des Roboterarms sowie eines circa 8.000 Pfund (etwa 3.600 Kilogramm) schweren Gegengewichts ausgelöst worden sein. Die Klage richtet sich sowohl gegen Tesla als auch gegen den Industrieroboterhersteller Fanuc.

Tesla führte nach Unfall neue Sicherheitsprotokolle ein

Hinterdobbler behauptet zudem, dass der Roboter an einer Stelle im Werk aufgestellt worden sei, die nicht für solche Geräte vorgesehen war, und das Tesla nach seinem Unfall neue Sicherheitsprotokolle speziell für diese Art Roboter eingeführt habe.

Auch im deutschen Tesla-Werk in Grünheide gab es in der Vergangenheit vermehrte Berichte über Unfälle . Vor Kurzem wurde zudem bekannt, dass kranke Beschäftigte vom Unternehmen stark unter Druck gesetzt werden.


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