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Von Microsoft zu Open Source: Bundesheer schließt Libreoffice-Umstellung ab

Innerhalb von fünf Jahren konnte das Bundesheer Microsoft Office ablösen und Libreoffice einführen.
/ Mike Faust
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Der Auftrag zur Anpassung von Libreoffice für das Bundesheer wurde an eine deutsche Firma gegeben. (Bild: LibreOffice)
Der Auftrag zur Anpassung von Libreoffice für das Bundesheer wurde an eine deutsche Firma gegeben. Bild: LibreOffice

Das österreichische Bundesheer hat die Umstellung auf Libreoffice abgeschlossen. Wie Michael Hillebrand, der zusammen mit Nikolaus Stocker für die Umstellung verantwortlich war, im Digital.Leben-Podcast vom ORF-Radio Ö1(öffnet im neuen Fenster) sagte, begannen die ersten Überlegungen zum Umstieg vor fünf Jahren.

Zu dieser Zeit war laut Hillebrand bereits absehbar, dass zentrale Dienste und Anwendungen künftig nur noch in der Cloud verfügbar sein werden. Für das Militär sei dies ein Problem, weil damit eine Abhängigkeit von externen Anbietern bestehe und sicherheitsrelevante Daten nicht mehr der eigenen Kontrolle unterstehen, so Hillebrand.

Der primäre Gedanke sei dabei immer die digitale Souveränität gewesen, um die Unabhängigkeit bei der Infrastruktur zu behalten, führt er aus. Zudem habe man sicherstellen wollen, dass Daten nur in eigenen Einrichtungen und nicht in externen Clouds verarbeitet werden.

Microsoft Office als Standard-Software abgelöst

Die konkrete Planungsphase habe im Jahr 2022 begonnen, heißt es weiter. Nach einer öffentlichen Ausschreibung sei die Auftragsvergabe an ein deutsches Softwareunternehmen erfolgt, welches Libreoffice an die Anforderungen des Heeres anpassen sollte.

Darauf folgten Schulungen und E-Learning-Programme für 16.000 Anwender, was dazu führte, dass Microsoft Office 2016 in diesem Jahr als Standard-Software entfernt werden konnte. Es sei zudem immer wieder wichtig gewesen, zu sagen, dass die Umstellung nicht erfolge, um Geld zu sparen, so Hillebrand. Man betrachte das Bundesheer stattdessen als Organisation, die funktionieren soll, "wenn alles andere da niederliegt" .

Die Erfahrungen, die Hillebrand während der Umstellung auf Libreoffice (g+) beim Bundesheer sammelte, fasste er in einem Vortrag auf der Libreoffice-Konferenz 2025 in Budapest zusammen.


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