Volkswagen: Strafantrag nach Greenpeace-Aktion in Emden gestellt
Greenpeace hat nun schon wegen zwei Aktionen gegen Volkswagen Ärger mit der Polizei.

Rund einen Monat nach der Greenpeace-Aktion gegen Volkswagen im Emder Hafen hat der Autokonzern Strafantrag gestellt. "Wir dulden keine Gesetzesverstöße", sagte eine VW-Sprecherin in Emden am Mittwoch und bestätigte einen entsprechenden Bericht der Ostfriesen-Zeitung.
Volkswagen hatte zuvor angekündigt, rechtliche Möglichkeiten gegen die Greenpeace-Aktion zu prüfen. Die Sprecherin betonte aber, dass das Unternehmen weiter an einem Dialog mit der Umweltschutzorganisation interessiert sei.
Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln gegen etwa ein Dutzend Aktivisten wegen des Vorwurfes des Hausfriedensbruchs und des besonders schweren Diebstahls.
Protestaktion zur Klimakrise
Die Aktivisten waren Ende Mai über einen Zaun auf ein Verladegelände im Emder Hafen geklettert und hatten dort an unverschlossenen Autos, die zur Verschiffung nach Übersee bereitstanden, die Zündschlüssel abgezogen. Kurz darauf brachte die Organisation die Schlüssel auf einen Gletscher an der Zugspitze in Bayern.
Greenpeace kritisierte, dass Volkswagen zu langsam auf die Elektromobilität umsteige. Der Schneeferner-Gletscher wurde für die Aktion ausgesucht, weil dieser vom Klimawandel besonders betroffen ist.
In den letzten Wochen gab es wiederholt Aktionen von Greenpeace gegen Volkswagen. Vergangene Woche missglückte eine gegen VW gerichtete Greenpeace-Aktion beim ersten EM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in München. Ein 38 Jahre alter Mann aus Baden-Württemberg war kurz vor dem Anpfiff des Spiels zwischen Deutschland und Frankreich mit einem Gleitschirm auf dem Spielfeld notgelandet und hatte im Landeanflug zwei Männer verletzt, die ins Krankenhaus kamen. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei.
Ausstieg aus der Verbrennerproduktion gefordert
VW verzichtete im Gegensatz zu anderen ausländischen Autobauern bislang darauf, ein Datum für den Abschied von Benziner und Diesel zu nennen. Vorstandschef Herbert Diess setzt auf eine Steuerung über Angebot und Nachfrage. "In einigen Regionen werden Verbrenner noch länger als in anderen Regionen verkauft werden", sagte Diess etwa im März.
Der Seehafen in Emden dient vor allem dem VW-Konzern als Basishafen im Autoumschlag. Laut Hafenbetreiber NPorts hat sich Emden mit insgesamt mehr als 1,45 Millionen Fahrzeugen 2018 zum drittgrößten Umschlagplatz für Autos in Europa entwickelt.
In einem gemeinsamen Brief haben mehrere Umweltverbände im März 2021 die deutschen Autobauer aufgefordert, bis spätestens 2030 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zu verkaufen. Hersteller wie Volkswagen, Daimler und BMW müssten ihre Produktion stattdessen auf "effiziente und verbrauchsarme Elektrofahrzeuge ausrichten", heißt es in dem Brief, den unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Germanwatch, Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe unterschrieben haben.
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Spenden bekommt man durch "spektakulär Aktionen". Ist mir ehrlich gesagt neu...
Greenpiss sollte man generell verbieten. wer braucht die bitte schon?
Und genau das ist passiert.
Seltsame Argumentation. Weil irgendjemand anderes was macht, das dir nicht gefällt...