Volkswagen: Elektroautos gefährden Arbeitsplätze

Ein steigender Anteil von Elektroautos wird nach Einschätzung von Experten zu einem Stellenabbau bei Autoherstellern führen. Zwar entstünden auch neue Jobs im Bereich Software und Elektronik, doch unterm Strich sei die Bilanz hinsichtlich der Arbeitsplätze negativ, sagte VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing nach einem Bericht von Futurezone(öffnet im neuen Fenster) .
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Elektromotoren sind deutlich einfacher aufgebaut als Verbrennungsmotoren. Zudem sind Motorspezialisten keine Elektroniker, die einfach einem anderen Aufgabengebiet zugeteilt werden. Darüber hinaus werden beispielsweise bei Mercedes die Elektromotoren komplett zugeliefert und nicht selbst gebaut.
Die FAZ(öffnet im neuen Fenster) berichtete im November 2016, dass bei Elektroautos nur noch ein Siebtel des Arbeitsumfangs im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen nötig sei. Das dürfte Folgen für die Belegschaft der Autohersteller, aber auch deren Zulieferer haben.
Der BMW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Manfred Schoch wies darauf hin(öffnet im neuen Fenster) , dass ein 8-Zylinder-Motor 1.200 Teile habe, die zusammenmontiert werden müssten, ein Elektromotor nur 17 Teile.
Volkswagen will die Veränderungen durch einen sogenannten Zukunftspakt abfangen, der zwischen Management und Betriebsrat abgeschlossen wurde. So soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben, obwohl bis 2025 an deutschen Standorten bis zu 23.000 Arbeitsplätze gestrichen werden und bis zu 30.000 weltweit. Da auch 9.000 neue Stellen, unter anderem für Softwareentwickler, geschaffen werden sollen, ist der Nettoabbau geringer.
In einem Gespräch mit der Zeitschrift Auto, Motor und Sport(öffnet im neuen Fenster) zeichnete der Zukunftsforscher Stephan Rammler im November 2016 ein düsteres Bild . Deutsche Autohersteller hätten in ihrer jetzigen Form im Elektromobilitätszeitalter keine Überlebenschance, da Unternehmen aus Asien ebenfalls gute Elektroautos bauen könnten. Wenn sich die asiatische Autoindustrie mit Unternehmen des Silicon Valley verbündete, könnte eine Marktmacht entstehen, der die hiesige Industrie nichts entgegensetzen könne.
Die Automobilindustrie in Deutschland will anderen Ländern das Feld aber nicht einfach so überlassen. So plant Volkswagen eine Aufholjagd bei Elektroautos und will 2025 Weltmarktführer in dieser Sparte sein.



