Volksverhetzung: Valve löscht rechtsextreme Inhalte von Steam
Nach einer Beschwerde der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein hat Valve auf seinem Downloadportal von Nutzen verbreitete verfassungsfeindliche Symbole und ein volksverhetzendes Profil entfernt.

Das aus den USA stammende Unternehmen Valve hat auf Antrag der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein auf seinem Downloadportal Steam ein volksverhetzendes Profil und 78 Inhalte mit verfassungsfeindlichen Parolen gelöscht. Das hat die Medienanstalt am 9. Dezember 2019 in einer Pressemitteilung bekanntgegeben.
Auslöser der Aktion war der Behörde zufolge die Beschwerde eines Nutzers, der die Medienanstalt auf möglicherweise strafrechtlich relevante Inhalte aufmerksam gemacht hatte. Die Mitarbeiter der Medienanstalt hatten daraufhin im Wallpaper-Bereich von Steam zuerst 28 rechtswidrige Hintergrundbilder gefunden, später tauchten dann rund 30 weitere Profile mit entsprechenden Inhalten auf.
Auch Profilnamen wie Holocaust oder Führer sowie Siegrunen und ähnliche Symbole wiesen auf einen "rechtsextremen Hintergrund" hin, so die Medienanstalt. Es habe sich um "absolut unzulässige und strafbare Inhalte" gehandelt, deren Verbreitung nur in Ausnahmefällen gestattet sei, etwa für Forschung, Lehre oder im Rahmen von Satire.
Valve hat die Inhalte sowie eine Gruppe mit dem eindeutig rechtsradikalen Namen Reconquista Germania und mit entsprechenden Zielen gelöscht. Außerdem habe das Unternehmen angegeben, seine Moderatoren im Hinblick auf strafrechtlich relevante Inhalte künftig besser zu schulen.
Die Medienanstalt weist darauf hin, dass Nutzer rechtswidrige Inhalte über ein Beschwerdeformular melden können. Hinweise auf unerlaubte Werbung und ähnliches kann man dort ebenfalls hinterlassen.
Valve selbst hat sich bislang nicht öffentlich zu den Vorgängen geäußert. Die Foren auf Steam gelten schon seit Jahren als ein Treffpunkt von Extremisten. Rechtsradikale Terroristen wie David S., der 2018 in München neun Menschen getötet hat, werden dort unter anderem laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung immer wieder gefeiert - nicht nur von Deutschen, sondern von Mitgliedern aus aller Welt.
Seit einiger Zeit steht die Plattform im Visier von Ermittlern, neben den Innenministerien deutscher Bundesländer ist unter anderem das amerikanische FBI aktiv geworden. Auch bei anderen Anbietern aus dem Spielebereich sind in Foren immer wieder extremistische Inhalte zu finden. Die Betreiber der Dienste selbst gelten nicht als Unterstützer etwa von rechtsradikalen Ideologien, allerdings können oder wollen sie die große Menge an Beiträgen offensichtlich nicht vollständig kontrollieren.
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