Hochwasser-Katastrophe: Vodafone braucht Räumpanzer und Flex, um Weg freizumachen

Vodafone Deutschland will seine Netze widerstandsfähiger gegen Naturkatastrophen machen. Das sagte der Deutschlandchef Hannes Ametsreiter im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung(öffnet im neuen Fenster) . "Das bedeutet eine neue Berechnung der Klimaanlagen für unsere Mobilfunkstationen und Rechenzentren. Aber auch Stürme und Starkregen stellen uns vor neue Herausforderungen."
Vodafone und Rakuten aus Japan hatten sich an Avellan Space Technology & Science (AST & Science) aus den USA beteiligt, das ein Netz von LEO-Satelliten für Internetversorgung unter der Bezeichnung SpaceMobile aufbaut. Angaben zum Volumen der Investition wurden nicht gemacht. Sehr hoch war sie jedoch nicht: Durch die neue Investition erhöhe sich die Gesamtsumme des Kapitals von AST & Science auf 128 Millionen US-Dollar, hieß es im März 2020 . Ametsreiter sagte: "Die Idee dabei ist, dass Menschen mit normalen Handys in nicht versorgten Regionen über diese Satelliten telefonieren können. Ich denke, um 2023 werden wir hier erste Lösungen am Markt sehen."
"Katastrophe solchen Ausmaßes noch nicht erlebt"
Eine Katastrophe solchen Ausmaßes hat Vodafone Deutschland in seinen Netzen noch nicht erlebt. "Wir brauchten zum Teil Räumpanzer, um überhaupt zu unseren Mobilfunkstationen vordringen zu können. Unsere Mitarbeiter mussten sich den Weg mit der Flex bahnen. Sie haben in den letzten Tagen wirklich bis zur Erschöpfung gearbeitet" , berichtete Ametsreiter.
Derzeit seien rund 20.000 Festnetzanschlüsse nicht am Netz. Im Mobilfunk waren anfangs 250 Stationen außer Betrieb. Mittlerweile seien 80 Prozent aller Stationen im Krisengebiet wieder online. Vodafone bringt mobile Basisstationen mit dem Lkw. Spezialteams der Vodafone-Stiftung seien mit Instant-Network-Boxen angereist, Rettungskoffer mit Technik und einer Satellitenschüssel, die zuvor beim schweren Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 im Einsatz waren.