Vodafone Idea: Nokia, Ericsson und Samsung erhalten Milliardenvertrag

Vodafone Idea hat einen Ausrüstervertrag mit Nokia, Ericsson und Samsung geschlossen, der ein Volumen von 3,6 Milliarden US-Dollar hat. Das hat der indische Mobilfunkbetreiber in einer Mitteilung (PDF) an der Börse(öffnet im neuen Fenster) bekannt gegeben. Doch die Zukunft des Mobilfunkbetreibers mit 200 Millionen Nutzern ist unsicher.
Angaben dazu, welchen Anteil die Ausrüster in dem Vertrag erhalten, wurden nicht gemacht. Nokia erklärte am 28. September 2024(öffnet im neuen Fenster) , man werde seinen "Marktanteil bei Vodafone Idea vergrößern und den bisherigen Ausrüster in Chennai und Andhra Pradesh ersetzen. Damit wird Nokia zum größten Anbieter in Landesteilen, die mehr als 50 Prozent des Umsatzes von Vodafone Idea erwirtschaften" . Die Lieferung werde sofort beginnen. Die Megastadt Chennai ist die Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu, der indische Bundesstaat Andhra Pradesh hat über 49 Millionen Einwohner.
"Das Investitionsprogramm zielt darauf ab, die 4G-Bevölkerungsabdeckung von 1,03 Milliarden auf 1,2 Milliarden zu erweitern, 5G in Schlüsselmärkten einzuführen und die Kapazität entsprechend dem Datenwachstum zu erweitern" , erklärte Vodafone Idea.
Vodafone Idea: Verluste ohne Ende
Vodafone Idea wurde 2018 als Joint Venture der indischen Tochter der britischen Vodafone Group und Idea Cellular, des in Mumbai ansässigen Mischkonzerns Aditya Birla Group gegründet. Zuvor war Reliance Jio, der Mobilfunkbetreiber des Milliardärs Mukesh Ambani in den Markt eingestiegen und hatte einen intensiven Preiskampf mit der Konkurrenz begonnen.
Die Fusion brachte keinen Zuwachs für Vodafone Idea und Kumar Birla trat 2021 als Vorsitzender zurück. Er warnte, der Mobilfunkbetreiber stehe kurz vor einem "unwiederbringlichen Zusammenbruch" . Vodafone Idea verzeichnete in jedem Quartal Verluste und verlor Marktanteile an die größeren Konkurrenten Bharti Airtel und Reliance Jio.
Es sei riskant für ausländische Konzerne, direkt in indische Wirtschaftsbereiche einzusteigen, wo mit lokalen Milliardären konkurriert werde, die mit der Regierung von Narendra Modi verbündet seien. "Indien gibt sich weltoffen, aber verhält sich protektionistisch und bremst ausländische Firmen aus" , berichtete die Neue Zürcher Zeitung(öffnet im neuen Fenster) (NZZ).
Anfang 2024 begann Vodafone Idea Aktien an institutionelle Anleger wie die US-Investmentgruppe GQG Partners und den Vermögensverwalter Fidelity zu verkaufen. Damit soll ein Netzausbauprogramm mit einem Volumen von 5 Milliarden US-Dollar finanziert werden. Die Schulden des Netzbetreibers liegen jedoch bei 2,1 Billionen Rupien (25 Milliarden US-Dollar).
Chinesische Ausrüster wie Huawei und ZTE sind von 5G-Markt teilweise ausgeschlossen. Endgeräte von Huawei werden aber in Indien verkauft.



