Vodafone: Europäische Netzbetreiber sollten zusammengehen

Vodafone-Konzernchef Nick Read hat dazu aufgerufen, dass europäische Netzbetreiber enger zusammenarbeiten. "Die Kapitalrenditen in diesem Sektor in Europa haben sich in den vergangenen zehn Jahren halbiert" , sagte Nick Read in einem Interview mit der britischen Times(öffnet im neuen Fenster) . "Der Sektor vernichtet Werte, indem man die Infrastruktur dupliziert. Wir müssen zu einem besseren Modell übergehen."
Read betonte, dass er "Konsolidierung zu den richtigen Bedingungen unterstützt." Er setze sich bei Regulierungsbehörden überall in Europa für sinnvolle Fusionen und Kooperationen ein, um die Renditen zu verbessern und umfangreiche Investitionen in 5G und Glasfaser zu fördern. "In Europa haben wir mehr als 100 Betreiber, die sehr fragmentiert miteinander konkurrieren - im Gegensatz zu den USA, die drei große Player haben" , sagte Read. "China hat drei, Indien hat drei. Und in diesen anderen Märkten haben Sie hohe Investitionen, aber angemessene Renditen für die Aktionäre."
Vodafone und Three ein Paar in UK?
Der britische Mobilfunkbetreiber Three steht laut Brancheninformationen zum Verkauf. Read machte auf Anfrage der Times keine Angaben dazu, ob die beiden Konzerne bereits Übernahmegespräche führen. Er sagte aber, die Regulierungsbehörden müssten "Voda-Three" zulassen, wenn es dazu kommen sollte. Im Jahr 2016 wurde ein Zusammengehen von Three und O2 von den Regulierungsbehörden untersagt.
Hutchison 3G UK ist eine Tochtergesellschaft von CK Hutchison aus Hongkong und betreibt Three-Mobilfunknetze außer in Großbritannien auch in Österreich, Dänemark, Irland und Schweden. Auch Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges nannte eine Fusion mit der Telefónica aus Spanien oder Orange aus Frankreich im Dezember 2020 die Krönung seiner Konzernführung. Eine erfolgreiche Konsolidierung sei das, was er gern hinterlassen wolle. Im August 2020 sagte Höttges: Die Telekom habe sich "eine Ausgangssituation erarbeitet, um eine europäische Konsolidierung aktiv zu betreiben" . Dafür müssten die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.