Hauptkamera ist auf einem Gimbal montiert
Auffällig ist die Größe der Hauptkamera, die auf eine Funktion deutet, mit der sich Vivo von der Konkurrenz abheben kann: den elektromagnetisch gesteuerten Gimbal. Dabei handelt es sich um eine Bildstabilisierung, die auf der X-Achse um 3 Grad ausschlagen kann und auf der Y-Achse um 2 Grad. Dafür ist die Kamera in einem ballförmigen Gimbal montiert, bei dem wir allerdings die Richtung nicht manuell steuern können. Zudem deckt er bei weitem nicht einen so hohen Schwenkbereich ab wie ein echter Gimbal.
Mehr als die bei den meisten Smartphones üblichen 1 Grad pro Achse sind aber drin, und das wirkt sich auf die Qualität der Videos merkbar aus. Vergleichen wir Videoaufnahmen des X51 und des Oneplus 8T (Test), das ebenfalls eine 48-Megapixel-Kamera und einen optischen Bildstabilisator hat, so fallen beim Vivo-Smartphone die von herkömmlichen Stabilisatoren gewohnten Mikro-Erschütterungen weg. Rennen wir beispielsweise, gleicht das Oneplus 8T jede Erschütterung beim Auftreten aus - was als deutliches Zittern erkennbar ist.
Beim Vivo X51 ist dieses Zittern sehr viel weniger stark ausgeprägt, beziehungsweise mitunter gar nicht wahrzunehmen. Je fließender unsere Bewegungen sind, desto besser kann der Gimbal ihnen folgen - und umso flüssiger wirkt das Video anschließend. Das erfordert etwas Umstellung bei der Art und Weise, wie man filmt: Bei ruhigen, ausholenden Bewegungen sieht das Videomaterial besser aus.
Gimbal mag schnelle Richtungsänderungen eher weniger
Im Gegenzug bedeutet das aber auch, dass wir bei schnellen Schwenks am Ende häufig noch einen Gimbal-Ausschlag haben: Die Stabilisierung bringt sich dann wieder ins Lot, was wir am Ende des Videos an einem kleinen "Schlenker" in Gegenrichtung zu unserer Kamerafahrt merken. Wir hoffen, dass Vivo hier noch etwas an der Software machen kann - derartige Schlenker sind uns bei schnellen Bewegungen öfter aufgefallen. Möglicherweise kommt hier aber auch die kleine Gimbalkonstruktion an ihre Grenzen.
Wir halten die Stabilisierung im normalen Aufnahmemodus dennoch für besser als die des Oneplus 8T in dessen Superstabilisierungsmodus. Einen solchen gibt es auch beim Vivo X51, er sorgt bei Schwenks noch einmal für ruhigere Bilder. Bereits bei normaler Stabilisierung sind die mit dem X51 gemachten Schwenks allerdings flüssiger als die des Oneplus-Smartphones - bei allzu schnellen Bewegungen kommt der kleine Gimbal aber etwas aus dem Takt.
Standardmäßig nimmt die Hauptkamera des X51 Bilder mit 12 Megapixeln auf, für mehr Schärfe sind auch Bilder mit 48 Megapixeln möglich. Die Schärfe der 12-Megapixel-Aufnahmen ist gut: Details werden gut dargestellt, verglichen mit der Hauptkamera des Oneplus 8T ist die Kantenschärfe etwas höher. Dadurch wirken die Bilder nicht nur von der Schärfe her etwas knackiger, sondern auch vom Kontrast her.
Ausgeglichene Bilddynamik und gute Nachtaufnahmen
Die Bilddynamik ist beim X51 sehr ausgeglichen: Dunkle Stellen sind auf unseren Bildern merklich heller als beim Oneplus 8T. Die Farbdarstellung ist realistisch, sprich: Die Sättigung ist eher moderat, was das X51 von manch anderem aktuellen Top-Smartphone unterscheidet.
Nachtaufnahmen gelingen im Nachtmodus auch dank der Bildstabilisierung gut. Die Belichtung ist ausreichend hell, die Schärfe gut. Auch hier zeigt sich eine relativ hohe Kantenschärfe. Das X51 hat auch einen Sternenhimmel- und sogar einen Mond-Modus, bei dem zusammen mit dem Zweifachtele eine länger belichtete Aufnahme des Mondes erstellt wird. Dies konnten wir aufgrund der Wetterbedingungen während unseres Tests allerdings leider nicht ausprobieren. Auch die Sternenhimmelaufnahme ließ sich aufgrund der Wolkendecke nur bedingt testen: Wir konnten aber feststellen, dass es das Smartphone schafft, Sterne scharf und ohne Leuchtspuren abzubilden. Die Bilder haben zudem kein nennenswertes Rauschen.
Aufnahmen mit der Superweitwinkelkamera sind aufgrund der geringeren Pixelanzahl des Sensors in der Detailvergrößerung weniger scharf, von der Belichtung her aber auch gut. Am Rand sind einige Verzerrungen sichtbar, die wir im Vergleich zur Konkurrenz für recht ausgeprägt halten. Das X51 hat mit einem zweifachen und einem fünffachen Tele gleich zwei Möglichkeiten, Objekte für die Aufnahme heranzuholen.
Zwei Teleobjektive für Porträts und mehr
Das zweifache Tele ist dabei hauptsächlich für Porträtaufnahmen geeignet, die mit dem X51 gut gelingen. Natürlich lässt sich das Objektiv aber auch für Aufnahmen verwenden, bei denen keine Personen fotografiert werden. Erfreulicherweise hat Vivo bei dieser Kamera auf einen 13-Megapixel-Sensor gesetzt, entsprechend ordentlich ist die Schärfe.
Auch das Fünffachtele macht qualitativ sehr gute Aufnahmen, allerdings ist die Auflösung mit 8 Megapixeln etwas niedriger als beim Zweifachtele. In der Praxis dürfte das für viele Nutzer allerdings kaum einen Unterschied machen. Auffällig ist, dass das Fünffachtele vom Kontrast her etwas weicher als die anderen drei Kameras ist. Die digitale 60-fach-Vergrößerung dient wie bei Konkurrenzgeräten eher Dokumentationszwecken und ist qualitativ bescheiden.
Insgesamt betrachtet macht das Vivo X51 gute Bilder, unterscheidet sich von der Qualität der Fotos aber nicht nennenswert von anderen Konkurrenzgeräten. Der Vorteil gegenüber den Mitbewerbern liegt in der guten Videostabilisierung: Die Gimbalaufhängung sorgt für eine sanftere Stabilisierung, das typische Flimmern bei Erschütterungen wird minimiert. Zudem gelingen sehr ruhige Schwenks - wenn der Nutzer auf die Eigenheiten einer derartigen Aufhängung achtet und ruckartige, schnelle Richtungsänderungen und Stopps bei seinen Schwenks vermeidet.
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Vivo X51 im Test: Vivos gelungener Deutschland-Start hat eine Gimbal-Kamera | Snapdragon 765G und schlankes Android |
sehe ich ganz genauso. ehrlich gesagt sehe ich pixel 4a und 5 als top gelungene...
Er hat erstmal nur gefragt. Du hättest antworten können, dass es um Klickzahlen und...
Jop, und dann stellst Du es bei Golem vor, und der erste Post bemängelt das es ja nix...
Die Frage ist eher, ob Jumbo Schreiner vom Smartphone satt wird.