Virtuelle Währungen: Sparsame Asics für das Bitcoin-Mining
Für das lukrative Schürfen von Bitcoins werden inzwischen ganze Asic-Farmen verwendet. Ein Unternehmen aus Dresden will den bislang sparsamsten Asic dafür entwickelt haben. Zu kaufen wird es den Chip aber nicht geben.

Nur 0,19 Watt pro Gigahash pro Sekunde (W/GH/s) oder Joule pro Gigahash (J/GH) sollen die neuen Asics namens Wolfblood Extreme Efficiency des Unternehmens Asicrising aus Dresden verbrauchen. Es sollen die bislang sparsamsten Asics werden, die noch mit der 28-Nanometer-Klasse gefertigt werden. Dennoch sollen sie effizient sein. Auf Platinen in einem 19-Zoll-Servergehäuse verteilt, sollen die neuen Asics 4,8 Terahashes pro Sekunde schaffen. Jedes Case soll 0,27 W/GH/s verbrauchen.
Wie uns das Unternehmen mitteilte, liegt der Schlüssel in einer manuell optimierten Pipeline-Architektur. Neben den Standardfunktionseinheiten seien auch von Hand optimierte komplexe Funktionseinheiten im Designprozess verwendet worden, schreibt Markus Winter von Asicrising. "Die dadurch erzielbare extrem hohe Dichte von Funktionseinheiten und Funktionalität ermöglichte die Implementierung von wesentlich mehr Rechenblöcken auf der gleichen Siliziumfläche. Damit muss die Rechenleistung je mm² nicht mehr durch eine sehr hohe Taktfrequenz erzielt werden und jeder Block kann bei einer niedrigen Frequenz arbeiten."
Damit wirbt Asicrising für Hardware, die es erst auf dem Papier gibt und die auch später nicht verkauft werden soll. Vielmehr will Asicrising unter dem Namen Coinbau zwar Investoren für die Produktion gewinnen, die Asics sollen aber in einem Rechenzentrum für Coinbau Bitcoins schürfen. Mit dem Erlös aus den gewonnenen Bitcoins will Coinbau später seine Investoren auszahlen. 15 Millionen US-Dollar will das Unternehmen für die Produktion und die Implementierung der Asics einsammeln. Eine erste Ausschüttung an die Investoren ist für 2016 geplant.
Ziel sei es, mit den neuen Asics das weltweit größte Bitcoin-Rechenzentrum einzurichten, schreibt uns das Unternehmen. Dafür sollen bereits 2014 tausende Asics zum Einsatz kommen. Im Lauf der nächsten 24 Monate will Coinbau insgesamt 15 Prozent des weltweiten Bitcoin-Miningpools ausmachen, die es mit etwa 150 Petahashes pro Sekunde erreichen will.
Asics werkeln in Island
Mit dem Bau eigener Asics hat Asicrising bereits Erfahrung. In einem Rechenzentrum in Island arbeiten bereits Asics aus der ersten Generation. Die Energiepreise in dem nördlichen Inselstaat seien niedrig. Deshalb sollen auch die neuen Asics dort laufen. Sechs Platinen mit jeweils 28 Chips schaffen gegenwärtig etwa 1,8 GH/s bei einem Verbrauch von 0,82 J/GH. Laut Coinbau sollen die gegenwärtig leistungseffzientesten Asics etwa 0,37 J/GH verbrauchen.
Noch gibt es die Wolfblood-Extreme-Efficiency-Asics nur als fertigen Entwurf. Sie seien aber bereit für das Tape-Out und sollen in der Globalfoundries-Fabrik in Dresden hergestellt werden, teilt Coinbau mit. In der Simulation hätten die Chipentwickler das Design mit 500 Random-Hashes getestet, das komme den realen Werten nahe, schreibt Coinbau auf Anfrage im Forum Bitcointalk.
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An dem Punkt wird es interessant. Es ist sogar so, dass alle 4 Jahre die Anzahl der...
Dachte ich mir schon, aber wen interessiert der reine Chip-Verbrauch? Damit lassen sich...
Ich würde das nicht als Preorder-Konzept bezeichnen, da jeder Investor entsprechend...