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Virtualisierung: Linux-Terminal für Android-Geräte

Google entwickelt eine Terminal-App für Android -Geräte, die sich in den Entwickler-Optionen aktivieren lässt und ein Debian-System installiert.
/ Mike Faust
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Google vereinfacht das Ausführen von Linux-Programmen unter Android. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Google vereinfacht das Ausführen von Linux-Programmen unter Android. Bild: Tobias Költzsch/Golem.de

Google arbeitet an einem offiziellen Weg, um Linux-Anwendungen auf Android-Systemen auszuführen. Das ist zwar bereits über verschiedene Wege möglich, wird aber von Google nicht offiziell unterstützt. Wie die Webseite Android Authority berichtet(öffnet im neuen Fenster) , ist die Anwendung für Chromebooks vorgesehen, wird aber sehr wahrscheinlich auch auf anderen mobilen Geräten verfügbar werden.

Die Terminal-App, an der bei Google bereits gearbeitet wird, soll Teil des Android Virtualization Framework (AVF) sein und mittels Webview über eine lokale IP-Adresse eine Verbindung zu einer virtuellen Linux-Maschine herstellen. Dadurch lassen sich vom Android-Host aus Linux-Befehle in der virtuellen Maschine (VM) ausführen.

Bisher musste die Terminal-App manuell über einen Befehl aktiviert und die Linux-VM selbst konfiguriert werden. Laut einer Reihe von Patches, die unter dem Tag "ferrochrome-dev-option" beim Android Open Source Project (AOSP) eingereicht wurden, werden diese eine Entwickleroption mit dem Namen Linux terminal hinzufügen. Laut der zugehörigen Beschreibung wird die neue Option eine "Linux-Terminal-App, die innerhalb der VM läuft" aktivieren.

Weiter heißt es, dass die existierende Linux-Installer-App, die Debian herunterlädt und konfiguriert, damit es in der VM über AVF läuft, "bald mit der Terminal-App zusammengeführt wird" . Die deutet laut Android Authority darauf hin, dass die Terminal-App zu einer All-in-one-App wird, die eine in einer VM laufende Instanz von Debian herunterlädt, konfiguriert, ausführt und mit ihr kommuniziert.

Erweiterte Funktionen für AVF und Terminal-App

Bevor die Funktion ausgeliefert wird, werden noch Verbesserungen an der Terminal-App und AVF vorgenommen. AVF unterstützt zwar bereits Grafiken und einige Eingabeoptionen, soll aber auch das Sichern und Wiederherstellen von Snapshots sowie verschachtelte Virtualisierung ermöglichen und Geräte mit einer x86_64-Architektur unterstützen.

Die Einstellungsseite der Terminal-App soll ebenfalls erweitert werden, da diese im Moment nur eine Option zum Kopieren der IP-Adresse und zum Beenden der vorhandenen VM-Instanz enthält. Hinzukommen sollen zum Beispiel Optionen zum Ändern der Festplattengröße und zum Konfigurieren von Portweiterleitungen.

Der Patch, mit dem diese Einstellungen hinzugefügt werden sollen, wurde laut dessen Beschreibung auf tangopro und komodo gestestet, welches Codenamen für das Pixel Tablet und das Pixel 9 Pro XL sind. Das liefert einen Hinweis darauf, dass die Funktion nicht auf Chromebooks beschränkt bleibt.

Es ist bisher nicht bekannt, wann mit der Veröffentlichung der App gerechnet werden kann.


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