Virtual Reality: Meta soll Gefahren für Kinder in VR vertuscht haben

In einer Enthüllungsmeldung berichtet The Guardian(öffnet im neuen Fenster) , dass sechs derzeitige und ehemalige Meta-Angestellte als Whistleblower aufgetreten sind und dem Konzern vorwerfen, interne Forschungsergebnisse zu Risiken für Kinder in Virtual-Reality-Plattformen absichtlich unterdrückt oder gelöscht zu haben.
Die Vorwürfe umfassen Fälle von Grooming, sexueller Belästigung und Gewalt, die Minderjährige innerhalb virtueller Umgebungen erlebt haben sollen.
Zu den Whistleblowern zählt Jason Sattizahn, ein früherer VR-Forscher bei Meta, der dem Unternehmen Profitgier über Kinderschutz attestiert: "Meta wusste, dass minderjährige Kinder die Plattform nutzen – aber Kids erzeugen Engagement und sorgen für Umsatz" , sagte er. Er wirft dem Konzern vor, Daten manipuliert und Erkenntnisse gelöscht zu haben, die nicht ins gewünschte Bild passten.
Ein besonders brisanter Fall stammt aus einer Studie mit einer deutschen Familie: Der Bruder eines Jungen unter zehn Jahren berichtete, dass dieser wiederholt von Erwachsenen in VR sexualisierte Anspielungen erhalten habe. Laut den Whistleblowern wurden Unterlagen zu diesem Vorfall auf Anweisung von Meta entfernt.
US-Politik beschäftigt sich mit den Fällen
Der Konzern weist die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen verweist auf rund 180 seit 2022 durchgeführte Studien zur VR-Sicherheit und auf implementierte Maßnahmen wie Kindersicherung und elterliche Aufsichtstools.
Meta bestreitet, ein verzerrtes Bild zu fördern, stattdessen ist die Rede von einem "durch einzelne Beispiele zusammengesetzten, falsch konstruierten Narrativ."
Die Sache hat erste politische Konsequenzen: Am 9. September 2025 sollen Sattizahn sowie Cayce Savage, früher für Jugend-VR-Forschung bei Meta zuständig, vor dem Subkomitee für Datenschutz, Technologie und Recht des US-Senats aussagen.
Die Anhörung trägt den Titel "Hidden Harms" . Senatorin Marsha Blackburn verurteilte Meta scharf und sagte laut The Guardian, das Unternehmen habe Warnungen ignoriert, Mitarbeiter zum Schweigen gebracht und "unschuldige Kinder als Bauernopfer benutzt, um Profit zu machen."
Zusätzlich wurden Berichte an Behörden wie die SEC und die FTC eingereicht, um mögliche Verstöße gegen Kinder- oder Verbraucherschutzgesetze zu prüfen. Der Fall rückt damit erneut die Frage in den Vordergrund, wie sich digitale Kindersicherheit künftig gesetzlich absichern lässt.



