Virtual Reality: "Diese Cyberpunk-Zukunft möchte ich nicht"
Der aus Deutschland stammende Grafikprogrammierer Fabian Giesen war bei Valve maßgeblich an der Entwicklung eines VR-Headsets beteiligt und kennt die Szene. In einem offenen Brief schreibt er jetzt, warum er eine bestimmte Art von Virtual Reality und Oculus Rift ablehnt.

Abenteuer in künstlichen Welten: Das klingt irgendwie nach Holodeck und Cyberpunk, nach Spaß - jedenfalls für viele Spieler. Fabian Giesen denkt dabei "natürlich an eine Cyberpunk-Zukunft - aber eine, in der ich vorzugsweise lieber nicht lebe". Das schreibt er in einem offenen Brief auf Github.com, in dem er vor den Risiken warnt, die insbesondere durch Oculus Rift und andere VR-Systeme drohen.
Fabian Giesen stammt aus Deutschland und hat an der Universität Bonn Informatik studiert. Giesen war - mit einer längeren Unterbrechung - mehrere Monate bei Valve beschäftigt. Dort hat er unter anderem den legendären VR-Room und dessen Systeme für das optische Tracking entwickelt, später war er mit dem Gerät selbst und mit der Demo-Anwendungssoftware beschäftigt. Er sagt selbst, dass er sehr viele VR-Headsets ausführlich ausprobiert hat, inklusive aller Versionen von Oculus Rift.
Giesen ist der Meinung, dass derartige Virtual-Reality-Systeme "grundsätzlich antisozial" sind und die traurige Tendenz von Unterhaltungsangeboten eher noch beschleunigen, keine "gemeinsam geteilten Erfahrungen" zu sein. Zwar räumt Giesen ein, dass er die "beschränkte, formalisiert, abstrakte und letztlich entfremdete soziale Interaktion" der meisten Onlinespiele sehr abschreckend findet. Mit VR-Geräten wie Oculus Rift oder eben den Headset-Prototypen von Valve werde die Lage eher noch schlimmer.
Dabei ist Giesen durchaus der Auffassung, dass Virtual Reality aus technischer Sicht das interessanteste und herausforderndste Fachgebiet ist, mit dem er sich bislang beschäftigt hat - und in dem viele "brillante Menschen" arbeiteten. "Aus technischer Sicht wird da ein Traum wahr", schreibt Giesen. Er ist auch der Meinung, dass es jenseits von Games einige spannende und sinnvolle Einsatzgebiete geben wird.
Das Hauptinteresse der Branche und der Kunden gelte aber virtuellen Spielewelten, und da sehe er zu viele Gefahren. Virtual Reality spreche einerseits alle Sinne sehr direkt an, fühle sich andererseits aber notgedrungen immer künstlich und nie natürlich an. Gute und interessante Spiele müssten deshalb zwangsläufig sehr aufwendig gestaltet sein - und damit teuer. Das führe dazu, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass die Games durch Werbung finanziert würden - und "seit Facebook sich Oculus gekauft hat, ist das keine Hypothese mehr".
Giesen graut es vor einem vernetzten MMORPG, das von einer Firma betrieben wird, die "bereits alle deine Freunde kennt" - und die gnadenlos die Spieleleidenschaft anheizt, etwa mit Hinweisen wie "Alle deine Freunde spielen schon". Die gleiche Firma verkauft diese Leidenschaft aber auch an Werbekunden, die extrem und quasi aus der Ego-Perspektive jeden Schritt des Kunden verfolgen kann.
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Das Implementieren des LAN-Modus stirbt aus, war auch im ertsne Post so zu verstehen.
Wow, jetzt schon die dritte Verlinkung, auf die ich treffe..
Barclay ist aber nicht nur schüchtern, sondern leidet auch unter Störungen. Passt...
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