VR ist sportlich
Mittendrin statt nur dabei - so bewarb zur Jahrtausendwende ein Sportsender sein Programm. Bei den Olympischen Sommerspielen in Rio, die in Kürze beginnen, wird das wahr: Bei einigen Veranstaltungen kann der Zuschauer in die Szenerie eintauchen. Erstmals bietet Olympic Broadcasting Services (OBS) einen VR-Feed von Olympischen Spielen an.
Allerdings gibt es nicht die kompletten Spiele in VR. 360-Grad-Bilder wird es von der Eröffnung und der Abschlussfeier sowie von ausgewählten Wettkämpfen geben. Darunter sind Basketball, Leichtathletik, Beachvolleyball oder Turmspringen. Andere Sportarten, die sich sehr gut dafür eignen würden, wären beispielsweise Rudern oder Segeln. Eine 360-Grad-Kamera an einem Boot angebracht könnte dem Zuschauer das Erlebnis vermitteln, mittendrin zu sein.
Das ZDF produziert VR-Filme in Rio
Das ZDF werde den OBS-VR-Feed übernehmen, erzählt Köberich. Zudem werde der Sender ein eigenes Team nach Rio schicken, das selbst Beiträge in VR produzieren wird. Die werden sich allerdings weniger mit den Wettkämpfen beschäftigen, sondern mit dem Drumherum in Rio de Janeiro.
Aber nicht nur bei Olympia wird mit 360-Grad-Kameras gearbeitet. Sport gilt als wichtiger Markt für VR. So will etwa der Bezahlfernsehsender Sky künftig solche Inhalte anbieten. Zum Start hat die neue Abteilung, das Sky VR Studio, zwei Filme auf dem Facebook-Profil von Sky veröffentlicht. Sie wurden zusammen mit dem Formel-1-Team von Williams im Frühjahr bei den Testfahrten für die Saison 2016 in Barcelona produziert.
Rosberg fährt in Silverstone
Das Mercedes-Team präsentierte im vergangenen Jahr eine VR-Runde von Nico Rosberg auf der englischen Grand-Prix-Strecke in Silverstone. Red Bull schickte Sébastien Buemi schon 2012 auf die Strecke Rudskogen Motorsenter in Norwegen.
Auch die Fifa hat sich schon mit 360-Grad-Aufnahmen beschäftigt: 2014 ließ der Fußballweltverband das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft mit einer 360-Grad-Kamera aufnehmen. Das übernahm das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI) in Berlin mit der Omnicam.
Jetzt sind die Nutzer dran
Die Lust am Experimentieren ist bei den Sendern und Filmemachern angekommen. Jetzt muss sich zeigen, was das Publikum zu den verschiedenen Ansätzen sagt. Die Filmemacher sollten testen, ihre Ideen vielen Leute vorführen, viele Meinungen einholen, um zu sehen, ob das, was sie sich vorstellten, auch funktioniere, sagt Köberich. Potenzial ist jedenfalls vorhanden.
Einen Nachteil hat das VR-Vergnügen jedoch: Das soziale Erlebnis, gemeinsam mit vielen anderen einen Film oder im Stadion ein Spiel anzuschauen, könnte verloren gehen. Die Zuschauer würden wohl eher daheim mit der Brille sitzen, sagt Köberich. "Welchen Grund gibt es, ins Kino zu gehen, wenn ich mir die Brille aufsetzen kann?"
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Wer bestimmt? |
Hmm, ich habe beide ausprobiert und keinen entscheidenden Unterschied beim Tragekomfort...
Ich bin Hobby-Filmer, habe mir vor kurzem die Samsung Gear 360 gegönnt und war damit auf...
Magie ist nichts anderes als die Aufmerksamkeit der Zuschauer (versteckt) zu lenken. Das...
Naja erstmal wird die Auflösung steigen und erst dann wird das ganze kleiner werden...