Vindskips Maschine ist sauber
Die Maschine hat zwei Aufgaben: Weht der Wind aus der falschen Richtung oder ist er zu schwach, dann sorgt sie für zusätzlichen Schub, damit das Vindskip dauerhaft eine Reisegeschwindigkeit von 18 Knoten einhalten kann. Zudem soll die Maschine das Schiff aus dem Stillstand in Bewegung versetzen.
Die Maschine ist kein gewöhnlicher Schiffsdiesel, sondern ein gaselektrischer Antrieb, der von Rolls-Royce entwickelt wurde: Eine Turbine, die mit flüssigem Erdgas (Liquid Natural Gas, LNG) betrieben wird, erzeugt elektrischen Strom. Der speist einen Elektromotor an, der den Schiffspropeller antreibt.
Erdgas ist sauberer als Schweröl
Zwar wird auch bei der Verbrennung von LNG Kohlendioxid freigesetzt. Sauberer als die heutigen Schiffsantriebe ist es jedoch allemal: In den Maschinen wird meist Schweröl verbrannt, ein Rückstandsprodukt der Rohölverarbeitung. Es hat einen hohen Anteil an Schwefel und anderen Schadstoffen. Viele Schiffe haben keine Filteranlagen und emittieren deshalb Feinstaub, Ruß, Schwefeloxide und Stickoxide in großer Menge. Knapp zehn Prozent der Schwefeloxid- und etwa vier Prozent der Kohlendioxidemissionen weltweit stammen von Schiffen.
Schiffe müssen im Hafen schwefelarmen Treibstoff einsetzen und dürfen erst auf See auf das Schweröl umstellen. An Land wird die Umweltschädlichkeit nur in Ausnahmefällen deutlich. Eine solche Ausnahme passierte in Hamburg im Oktober 2014: Ein Frachter der taiwanischen Reederei Yang Ming stellte schon im Hafengebiet auf Schweröl um und pustete schwarze Rußschwaden in die Luft.
Ruß rieselte auf Altona
"Uns riefen Passanten an, die schwarz vom Ruß waren", sagte ein Polizeisprecher damals dem NDR. Die Rußpartikel lösten in einem Krankenhaus und einem Pflegeheim im Stadtteil Altona die Feuermelder aus. In einem Altonaer Restaurant fand der Wirt sein Mobiliar, seine Gäste sowie deren Speisen und Getränke von Ruß bedeckt.
Das Vindskip soll ohnehin nur wenig fossilen Treibstoff verbrennen: Durch die Kombination aus Wind- und gaselektrischem Antrieb soll das Schiff weniger als halb so viel Treibstoff verbrauchen wie ein Schiff mit herkömmlichem Antrieb: Lade schätzt die Einsparung auf rund 60 Prozent. Dabei soll es nur ein Fünftel von dessen Schadstoffen ausstoßen. Bis zu 70 Tage sollen vom einen bis zum nächsten Bunkern vergehen.
Der Ölpreis ist derzeit niedrig
Derzeit scheint das Konzept etwas unangebracht: Der Treibstoff kostet so wenig wie lange nicht - wodurch auch gerade der Absatz von Hybrid- und Elektroautos weiter zurückgeht. Dennoch müssen sich die Schiffsbetreiber etwas einfallen lassen: Künftig sollen die Schadstoffbelastungen auf See gesenkt werden, etwa durch die Verschärfung der Bestimmungen des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (International Convention for the Prevention of Marine Pollution from Ships, kurz Marpol).
Lade ist beileibe nicht der einzige, der sich Gedanken macht, wie die Kraft der Natur wieder in der Schifffahrt eingesetzt werden kann.
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Vindskip: Das Schiff der Zukunft segelt hart am Wind | Auch andere segeln |
Frag mich nicht nach den genauen Details(zu lange her), aber man kann eine sauber...
Finde ich großartig, dass sich hier doch noch einige nicht von der steten Miesmacherei...
und wenn da mal richtig Sturm ist wird das nicht Um geschmissen vom Wind?
Das ist tatsächlich ein ziemliches Problem, und wenn man es sich mal überlegt, dann...