Vierter Netzbetreiber: Telefónica und 1&1 Drillisch besiegeln Roaming-Details
1&1 Drillisch wird zum vierten Mobilfunknetzbetreiber und darf dafür die Netze von Telefónica nutzen - möglicherweise bis 2034.

Der Mobilfunkanbieter Telefónica Deutschland und sein Wettbewerber 1&1 Drillisch haben die letzten Fragen für die gemeinsame Nutzung des Telefónica-Netzes geklärt. Damit sind die zähen Verhandlungen darüber endgültig beendet und auch der lange Streit über die Preise der bisherigen Netznutzung ist vom Tisch.
Am Freitag sei das National Roaming Abkommen (NRA) unterzeichnet worden, teilten die United-Internet-Tochter 1&1 und das zum spanischen Konzern Telefónica gehörende Unternehmen am späten Freitagabend in Maintal und München mit. Der Vertrag basiert auf der bereits Mitte Februar getroffenen Grundsatzvereinbarung, die einen vierten Mobilfunkanbieter in Deutschland ermöglicht.
Beide Unternehmen sehen darin eine Win-Win-Situation: "Mit den signifikanten Erlösen aus dem Abkommen werden wir unser O2-Netz weiter stärken und unseren Ausbau nochmals beschleunigen", sagte Telefónica-Deutschland-Chef Markus Haas. Das Münchener Unternehmen muss dem Wettbewerber sein Netz als Teil der EU-Auflage für die E-Plus-Übernahme öffnen.
Sein Wettbewerber 1&1 hingegen kann seinen Kunden bislang kein eigenes Mobilfunknetz anbieten, da er bisher keine Funkmasten hat. Bis 1&1 eigene 5G-Mobilfunkmasten gebaut hat, ist der Anbieter also auf ein Fremdnetz angewiesen. Unterdessen gab 1&1 Drillisch bekannt, als Teil der Gesamteinigung die bis zuletzt laufenden Überprüfungen der Preise für die Nutzung des Telefónica-Netzes einzustellen.
Die National-Roaming-Vereinbarung läuft zunächst bis 30. Juni 2025 können aber bis 2029 und erneut bis 2034 verlängert werden. Der Beginn des Roamings ist parallel zum Start des eigenen Mobilfunknetzes von 1&1 Drillisch festgelegt. Die Kunden erhalten dann Zugang zum 5G-Netz des vierten Betreibers sowie in noch nicht ausgebauten Gebiete Zugriff auf das 2G-, 3G-, und 4G-Netz von Telefónica.
Zähe Verhandlungen
Im vergangenen Herbst war der Streit zwischen den beiden Unternehmen über die Preise der Netznutzung eskaliert. Im September mussten 1&1 und United Internet deshalb ihre Prognose senken - die Aktienkurse beider Unternehmen stürzten in der Folge ab. In den Monaten danach gab es zahlreiche Gutachten und Verhandlungen über die Preise der von 1&1 in Anspruch genommenen Leistungen.
Parallel dazu unterbreitete Telefónica im Oktober 1&1 ein aus ihrer Sicht finales Angebot zu Rahmenbedingungen und Preisen für National Roaming. Das akzeptierte 1&1 nicht, weil die Vorleistungspreise seither gleich geblieben seien, obwohl diese jährlich sinken müssten. Anfang Februar legte Telefónica ein neues Angebot vor, kurze Zeit später nahm 1&1 Drillisch dieses dann an.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
naja...Die Telekom ist im internationalien Vergleich weiterhin schlecht. In Österreich...
So ist es. Habe lange Zeit mit o2 und VF "experimentiert", seit ich allerdings bei der...
Ganz genau das wäre ja die Befürchtung von Telefonica wenn sie offen legen müssten wie...
Ab Anfang nächsten Jahres wird es vermehrt Meldungen zu 1&1 Stationen geben. Natürlich...