Vielfahrer: Deutsche Bahn will Daten der Reisenden vermarkten

Wer an Bahn.Bonus teilnimmt, dessen Start- und Zielbahnhof, Wagenklasse und Fahrkartenpreis werden gespeichert. Diese persönlichen Daten will die Bahn nun Werbepartnern anbieten, doch "ohne Kundendaten weiterzugeben", beteuert das Verkehrsunternehmen.

Artikel veröffentlicht am ,
ICE
ICE (Bild: Ben Stansall/AFP/Getty Images)

Die Deutsche Bahn will die Reisedaten ihrer Kunden vermarkten, und ändert dafür ihr Bonusprogramm. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Dafür sollen der Preis der Fahrkarte, der Abgangs- und Zielbahnhof, die Wagenklasse und die Verkaufsstelle bei Bahn.Bonus gespeichert werden. Die Kunden sollen auf "individuelle Bedürfnisse" zugeschnittene Werbung von Banken, Versicherungen oder Fastfood-Restaurants erhalten.

"Hier scheint die Bahn ihre Interessen über die schutzwürdigen Interessen ihrer Kunden zu stellen", sagte der auch für die Bahn zuständige Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix, der den Vorgang derzeit prüft, dem Spiegel. Thilo Weichert, Landesdatenschützer in Schleswig-Holstein kommentierte: "Die Bahn wird sich damit eine blutige Nase holen."

Bei Bahn.Bonus erklärt das Verkehrsunternehmen, dass die Nutzer "auf ihre individuellen Bedürfnisse und Reisegewohnheiten ausgerichtete Angebote und Vorteile sowie exklusive Services" angeboten bekämen, jedoch nur, wenn sie sich explizit zu Bahn.Bonus anmeldeten.

Die Deutsche Bahn wies den Bericht zurück. Die Behauptung, dass eine Weitergabe von Kundendaten geplant sei, sei unwahr. Die Bahn gebe "bislang keinerlei Kundendaten zu Marketingzwecken an Dritte weiter" und plane dies auch künftig nicht.

Das Bahn.Bonus-Programm sei vom Bahncard-Programm getrennt worden. "Kunden müssen jetzt also zwei Verträge abschließen und in die neuen Bahn.Bonus-Bedingungen gesondert einwilligen. Diese beinhalten auch die Nutzung der Kundendaten zu Marketingzwecken. Kundendaten werden jedoch weder an Kooperationspartner von bahn.bonus noch an Dritte weitergegeben oder verkauft", erklärte das Unternehmen.

Der Kunde könne auch weiterhin der Zusendung von Werbung widersprechen, ohne das Recht zu verlieren, weiterhin an Bahn.Bonus teilzunehmen.

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neocron 21. Mär 2013

dann sollten die Kontrollorgane verbessert werden! Das Problem scheint ja dort zu...

Fruity 18. Mär 2013

... wenn die Zugverspätungen damit auch erfasst werden.

krakos 18. Mär 2013

und verschenkt die Daten aller Bundesbürger an die GEZ.

Ach 18. Mär 2013

Ich tippe auf ein oder mehrere Adons die sich verknotet haben.



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