Vidme: Webseiten blenden ungewollt Pornos ein

In etliche bekannte Webseiten wurden Hardcore-Pornos eingebettet. Betroffen sind unter anderem die Medien Huffington Post, das New York Magazine, die Washington Post und eine Reihe anderer Websites, wie das Onlinemagazin Motherboard berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Der Grund: Die Domain des ehemaligen Videohosters Vidme war ausgelaufen und von einer Pornoseite namens 5 Star Porn HD gekauft worden.
Vidme war 2014 als eine Mischung aus Youtube und Reddit gegründet und drei Jahre später wieder eingestellt worden. In der Zeit hatten die genannten Webseiten Medien von Vidme in ihre Seiten eingebettet. Diese Einbettungen leiten nun auf die Pornoseite des neuen Eigentümers um und spielen entsprechend pornografische Inhalte aus - solange, bis sie wieder entfernt werden.
So mischten sich beispielsweise bei einem Bericht über das Kussgesicht eines US-Politikers im New York Magazine zwischen die Bilder des besagten küssenden Politikers pornografische Inhalte von 5 Star Porn HD. Auch die Vid.me-Webseite selbst leitet auf die Pornoseite um. Auf Bitte um eine Stellungnahme durch Motherboard reagierte die Pornofirma bis dato nicht.
Verwaiste Domains können gefährlich werden
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Webseiten über verwaiste Einbindungen verändern lassen. So zeigte Golem.de beispielsweise 2017 , dass mehrere Webseiten Javascript-Code von einer nicht mehr existierenden Subdomain bei Azure eingebunden hatten. Diese konnte Golem.de kurzerhand registrieren und so Code in die entsprechenden Webseiten einfügen - ein sogenannter Subdomain Takeover .
Auch in die Online-Auftritte mehrerer Lokalzeitungen in den USA war die Subdomain eingebettet - allerdings reagierten diese nicht auf die Warnungen von Golem.de. Um die Webseiten dennoch auf das Sicherheitsproblem aufmerksam zu machen und sie aufzufordern, die Einbindung zu entfernen, wurden die Hintergründe der Webseiten mittels "freundlichem Defacement" Pink eingefärbt. Daraufhin wurde der Code schnell entfernt. Auch große Anbieter wie Microsoft oder Electronic Arts (EA) sind regelmäßig für Subdomain Takeover anfällig . Doch auch ohne Subdomain-Takeover können externe Inhalte eine Gefahr darstellen, da mit ihnen immer auch Kontrolle aus der Hand gegeben wird.



