Videoüberwachung mit dem Raspberry Pi: Kameraauge, sei wachsam!
Herkömmliche kleine Videoüberwachungssysteme sind häufig unflexibel und nur eingeschränkt zu erweitern. Wesentlich günstiger ist eine DIY-Lösung.

Der Markt für Lösungen zur Videoüberwachung boomt. Egal, ob Käufer eine solche Anlage nur als komfortables Babyphone nutzen möchten oder eine Möglichkeit zur Sicherung ihres Anwesens suchen, kleinere Videoüberwachungsanlagen gibt es längst auch für Privathaushalte.
- Videoüberwachung mit dem Raspberry Pi: Kameraauge, sei wachsam!
- Installation der Videoüberwachung mit Raspberry Pi
- Bewegungsmelder, Benachrichtigungen und Stundenplan
Doch mit dem technischen Fortschritt schleichen sich auch Unwägbarkeiten und Risiken ein: Häufig setzen kommerzielle Systeme einen Cloud-Zugang beim Anbieter voraus, und zu welchen Zwecken die so gewonnenen Daten genutzt werden, ist meist unklar. Mit dem Raspberry Pi, einer oder mehreren Kameras und einer entsprechenden freien Software sind Nutzer von Videoüberwachungssystemen dagegen stets auf der sicheren Seite, denn hier werden keine Daten wahllos an Dritte transferiert.
Nur private Videoüberwachung ist erlaubt
In Deutschland ist die Videoüberwachung nur im privaten Umfeld (Wohnung, Haus oder Grundstück) zulässig. Öffentliche Räume dürfen hierzulande dagegen ausschließlich von staatlichen Stellen und unter strengen Vorgaben mit Videokameras überwacht werden. Auch auf privatem Grund gelten Einschränkungen: So dürfen fremde Personen nur dann überwacht werden, wenn sie der Überwachung zugestimmt haben. Das kann bereits durch schlüssiges Verhalten bei Kenntnisnahme entsprechender Hinweisschilder auf die Überwachungstechnik gegeben sein.
Fremde private Liegenschaften dürfen ebenfalls nicht per Videoüberwachung beobachtet werden. Auch Überwachungsanlagen, die öffentliche Räume wie Bürgersteige oder eine Straße vor einem Privathaus teilweise mit abdecken, sind nicht zulässig.
Software: Motion Eye ist am besten
Für den britischen Kleincomputer sind inzwischen mehrere Videoüberwachungslösungen erhältlich, die teils von anderen Plattformen portiert wurden und bereits seit Jahren kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Eine der ältesten Entwicklungen ist Zone Minder, das auch auf Raspberry-Computern der ersten und zweiten Generation noch für kleine Überwachungsaufgaben zu verwenden ist. Dem Programm sieht man jedoch optisch sein Alter an: Die Bedienungsoberfläche entspricht nicht mehr heutigen Ansprüchen und bedarf daher auch einiger Einarbeitungszeit.
Wesentlich besser nutzbar für die Videoüberwachung auf modernen Raspberry-Systemen der vierten Generation ist das Programm Motion Eye. Es ist sogar als eigene, fertig vorkonfigurierte Linux-Distribution erhältlich und kann daher sofort eingesetzt werden. Das auf Buildroot basierende MotioneyeOS bildet deshalb für Einsteiger ohne tiefergehende Linux-Kenntnisse die optimale Lösung für ein schnell aufgebautes Überwachungssystem.
Die zugrunde liegende Software Motion fungiert dabei als Backend. Motion ist eine Bewegungserkennungssoftware, die auf Video4Linux zurückgreift und durch den permanenten Vergleich von Kamerabildern Unterschiede zwischen diesen feststellt. Das Frontend Motion Eye stattet dabei das nur auf der Kommandozeile nutzbare Programm mit einem modernen grafischen Web-Interface aus.
Welche Hardware ist brauchbar?
Nicht weniger wichtig für den Aufbau einer Videoüberwachungsanlage sind naturgemäß die angeschlossenen Kameras. Die Rechenleistung des Raspberry Pi schränkt dabei - je nach Anwendungsszenarium - die Auswahl der Kameras ein.
Während Video4Linux die meisten Webkameras unterstützt, die dem UVC-Standard (USB Video Device Class) folgen, ist insbesondere beim Einsatz eines älteren Raspberry Pi der zweiten oder dritten Generation auf vorhandene Leistungsgrenzen des Kleincomputers zu achten. Diese Geräte eignen sich daher nur für kleine Installationen und auch nur sehr eingeschränkt für Kameras, die ausschließlich hochauflösende Bilder generieren.
Bei allen Raspberry-Pi-Systemen ist zudem generell der Einsatz schneller und großer Speichermedien obligatorisch: Langsame Speicherkarten bremsen nicht nur die Videoüberwachungssoftware aus, sondern speichern Kamerabilder unter Umständen auch nicht korrekt, so dass diese für Beweiszwecke unbrauchbar sind.
Speicherkarten mit zu geringer Kapazität können außerdem insbesondere bei Nutzung mehrerer Kameras schnell an ihre Grenzen stoßen, wenn die Bewegungsaufnahmen mehr Speicherplatz benötigen, als vorhanden ist. Alternativ bietet sich daher auch ein externer Massenspeicher an, der Kapazitätsengpässe gar nicht erst entstehen lässt.
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Installation der Videoüberwachung mit Raspberry Pi |
Hi, arbeitet die mit motion zusammen? Suche nach ner günstigen Indoor Kamera, die einen...
Tatsächlich habe ich hier mehrere im Einsatz - seit Jahren. Die machen hauptsächlich...
Status Uralt. Glaube Zoneminder ist schon seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt worden...
Tatsächlich geht es mir ähnlich wie dir und mir tut auch der "Elektroschrott" etwas weh...