Videostreaming: Amazon macht Last-Minute-Angebot für Tiktok
Kauft Amazon Tiktok? Drei mit den Gesprächen vertraute Quellen berichten laut New York Times(öffnet im neuen Fenster) , das Unternehmen habe ein Angebot für das US-Geschäft von Tiktok gemacht. Für die Video-Sharing-Plattform läuft am Samstag eine Frist ab, ihre Eigentumsverhältnisse umzustrukturieren, sonst droht ein Betriebsverbot in den USA.
Dem Bericht zufolge wurde das Amazon-Angebot an den Vizepräsidenten JD Vance und den Handelsminister Howard Lutnick übermittelt.
Der US-Kongress hatte im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, das den Verkauf von Tiktok vorschreibt. Eigentlich sollte das Gesetz ab Januar gelten, doch US-Präsident Donald Trump verlängerte die Frist bis zum 5. April 2025. Trump will sich dem Bericht nach mit hochrangigen Beamten des Weißen Hauses über die Zukunft von Tiktok beraten.
Denkbar ist dem Bericht nach auch, dass die Einbindung neuer US-Investoren wie Oracle und Blackstone erörtert wird, ohne dass es zu einem formellen Verkauf des US-Geschäfts von Tiktok kommt. Ob dies dem Gesetzeszweck entspricht, ist jedoch unklar.
Amazon ist nicht das erste Einzelhandelsunternehmen, das Interesse an der Übernahme von Tiktok zeigt. 2020 dachten sowohl Microsoft als auch Walmart über die Übernahme nach. Andere Interessenten sind laut New York Times der Milliardär Frank McCourt und Jesse Tinsley, Gründer des Lohnbuchhaltungsunternehmens Employer.com.
Amazons Tiktok-ähnliche Funktion blieb erfolglos
Auch wenn Tiktok mittlerweile seine eigene E-Commerce-Abteilung, den Tiktok Shop , betreibt, setzen viele Content-Ersteller beim Verkauf ihrer Produkte oder ihrer Affiliate-Links nach wie vor auf Amazon.
Zuvor hatte Amazon versucht, eine eigene Tiktok-ähnliche Funktion namens Inspire innerhalb seiner Anwendung zu schaffen. Das hatte wohl so wenig Erfolg, dass die Funktion Anfang des Jahres aus der App entfernt wurde.