Videostreaming: Amazon, Disney und Netflix reduzieren Bitrate weiterhin
Zumindest Netflix hatte eigentlich angekündigt, die Bitrate beim Videostreaming nur für 30 Tage zu verringern.

Aufgrund der anhaltenden Coronavirus-Krise laufen die Videostreams bei Disney+, Netflix und Prime Video weiterhin mit verringerter Bitrate. Als zuerst bekannt wurde, dass Netflix Filme und Serien mit reduzierter Bitrate abspielt, war ein Zeitraum von 30 Tagen genannt worden. Diese Frist ist abgelaufen, aber Netflix wird vorerst nichts daran ändern, der jetzige Zustand bleibe erst einmal bestehen, erklärte das Unternehmen Golem.de auf Nachfrage.
Weder Amazon noch Disney nannten bei der Bekanntgabe der Verringerung der Bitrate einen Zeitraum. Sowohl für Prime Video als auch für Disney+ werden diese Maßnahmen weiterhin fortgesetzt, erklärten beide Unternehmen auf Nachfrage von Golem.de. Nach wie vor nennen beide Anbieter keinen Zeitpunkt, wann die Verringerung der Bitrate rückgängig gemacht wird. Disney arbeite eng mit den Verantwortlichen der Behörden zusammen und beobachte die Situation genau, um die Situation bei Bedarf neu zu bewerten, heißt es vom Hollywoodstudio.
Vor einem Monat hatte EU-Kommissar Thierry Breton die Streaminganbieter gebeten, weniger Bandbreite zu verbrauchen. In Europa gab es die Sorge, dass die verstärkte Arbeit im Homeoffice sowie die Nutzung von Unterhaltungsangeboten die Netze überfordern könnten. Internetanbieter versicherten bisher, dass sie den Anstieg schultern könnten. Allerdings könnte das Nadelöhr die lokale Netzanbindung an den Wohnorten sein.
Verringerte Auflösung bei Apple TV+
Während Amazon, Disney und Netflix die Bitrate verringert haben, um so weniger Bandbreite zu benötigen, geht Apple mit Apple TV+ einen anderen Weg: Die maximal mögliche Auflösung wurde verringert, Abonnenten erhalten die Inhalte von Apple TV+ nicht mehr in Full-HD-Auflösung oder einer höheren Auflösung. Apple hält auch nach den 30 Tagen daran fest, wie das Unternehmen Golem.de auf Nachfrage mitgeteilt hat. Sky hat für Kunden von Sky Ticket keine Reduzierung der Bitrate verkündet. Sky-Ticket-Abonnenten erhalten seit Februar 2020 alle Inhalte maximal in Full-HD-Auflösung.
Abonnenten von Apple TV+, Disney+ sowie Prime Video erhalten Inhalte maximal in 4K-Auflösung, ohne dafür einen Aufpreis bezahlen zu müssen. Anders ist das bei Netflix: Netflix-Kunden zahlen mehr für das Abo, wenn sie eine höhere Videoqualität wünschen. Im Standardabo erhalten Kunden alle Inhalte nur in Standardauflösung. Wer HD-Auflösung will, muss mehr bezahlen. Noch teurer wird es, wenn die Inhalte in 4K-Auflösung vorliegen sollen.
Das setzt Netflix bei verringerter Bitrate um
Nach Angaben von Netflix stellt der Anbieter unter normalen Umständen viele Dutzende Streams für jede Auflösung bereit. Das gelte für jeden Titel im Netflix-Katalog. Bei der Reduzierung der Streaming-Bitrate verzichtet Netflix darauf, die maximal mögliche Qualitätsstufe bereitzustellen. Dies würden nur Abonnenten bemerken, die Wert auf eine möglichst hohe Videoqualität legten. Diese Zielgruppe würde "vielleicht eine sehr leichte Qualitätsminderung innerhalb jeder Auflösung feststellen". Gleichwohl betont Netflix an die Nutzer gerichtet: "Sie erhalten aber immer noch die Videoqualität, für die Sie bezahlt haben."
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"Sie erhalten aber immer noch die Videoqualität, für die Sie bezahlt haben." Das stimm...
Hierzulande ist mir zu pauschal. Ich bin zwar mit 500/50 nur mäßig angebunden, aber...
Das hat jeder selbst in der Hand. Im Vertrag muss ja drinstehen welche Qualität geliefert...
Wenn es nur das wäre, Banding war auch vorher teils deutlich. Trauriger Tiefpunkt ist...