Videospeicher: Spezifikationen von GDDR5X verabschiedet
Höhere Datenrate und mehr Kapazität: Der Videospeicherstandard GDDR5X für Grafikkarten ist offiziell. Neben Erfinder Micron können ihn nun weitere Hersteller produzieren.

Das Speichergremium Jedec hat den Videospeicherstandard GDDR5X verabschiedet und eine entsprechende Dokumentation veröffentlicht, die eine Registrierung erfordert (JESD232). Entwickelt wurde GDDR5X vom Speicherhersteller Micron, die Änderungen verglichen mit GDDR5-Videospeicher fallen jedoch gering aus. Zu den Neuerungen zählen ein verdoppelter Prefetch und eine verdoppelte Kapazität pro Speicherkanal.
GDDDR5 arbeitet mit 8n-Prefetch, GDDR5X hingegen mit 16n-Prefetch. Pro Zugriff und Takt pro 32-Bit-Speicherkanal überträgt der neue Standard also 64 statt 32 Bytes (512 statt 256 Bits) und verdoppelt so die Datenrate. Die Jedec spricht von derzeit 10 bis 14 GBit pro Sekunde, Micron hat bereits 16 GBit pro Sekunde in Aussicht gestellt. Aktueller GDDR5-Videospeicher erreicht bis zu 8 GBit pro Sekunde, also die Hälfte an Daten. In der Praxis hängt die Datentransfer-Rate aber auch vom Controller und den Treibern ab.
Eine weitere Verbesserung von GDDR5 auf GDDR5X ist die maximal mögliche Speicherkapazität: In einem Package können bis zu 2 GByte statt 1 GByte verbaut werden. Da jedes Chipgehäuse an einem 32-Bit-Kanal hängt, wären in ein paar Jahren Einsteiger- oder Mittelklasse-Grafikkarten mit 128-Bit-Interface und 8 GByte GDDR5X oder mit 256-Bit-Interface und 16 GByte denkbar. Obendrein ist GDDR5X sparsamer oder zumindest effizienter: Die Spannung sinkt von 1,5 auf 1,35 Volt und diverse Refresh-Techniken wurden implementiert.
Interessant sind übrigens die Abmessungen eines Packages. Bei GDDR5 misst ein solches 14 x 12 x 1,1 mm - bei GDDR5X hingegen fällt ein Chipgehäuse mit 14 x 10 x 1,1 mm sogar kompakter aus. Die Anzahl der Lötpunkte steigt allerdings von 170 auf 190 pro BGA-Package. GDDR5X erfordert also neue Platinen.
Vorerst ist der neue GDDR5X-Speicher für Oberklasse-Grafikkarten gedacht, die zwar eine hohe Datentransferrate benötigen, noch schnellerer High Bandwidth Memory aber zu teuer ist.
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Es wird auch in Spitzenmodellen verbaut, denn mit HBM2 sollen nur 8GB VRAM möglich sein...