Skype - etabliert, bewährt, nicht immer geeignet
Wenn es um Videoanrufe geht, gehört Skype wohl zu den etablierten und ältesten Programmen auf dem Markt. Auch für die Kommunikation mit den Kollegen von zu Hause aus könnte sich Microsofts Tool eignen. Kostenlos ist es zumindest - bis zu einem gewissen Maße. Denn die Applikation finanziert sich über Werbung, die teilweise prominent auf der Startseite oder in Chats eingeblendet wird.
Skype ist ein relativ kleines Tool, das es für die Betriebssysteme Windows, MacOS X und Linux-Distributionen gibt. Microsoft bietet den Dienst auch webbasiert an. Dazu können wir entweder ein bereits vorhandenes Konto nutzen oder als Gast einem Videomeeting beiwohnen. Als Teil von Microsofts Kommunikationssoftware funktioniert Skype mit einem Microsoft-Konto, das beispielsweise auch für Office 365 oder das Chatprogramm Teams verwendet wird. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Gastkonten zu nutzen. Per Link können wir so schnell Menschen einladen, die Skype normalerweise nicht verwenden und die Software nicht installiert haben - ein Vorteil in spontanen Situationen wie plötzlichem Homeoffice wegen dem Coronavirus.
Nur mit einem Konto ist es möglich, feste Kontakte in eine Liste aufzunehmen und Sonderfunktionen wie die Skype-Telefonnummer zu buchen. Dieser Dienst kostet je nach Aufenthaltsort unterschiedlich viel Geld. Das Konzept lehnt sich an Telefonanbieter an. Auch SMS lassen sich damit versenden.
Die Benutzeroberfläche von Skype ist im Vergleich zu Angeboten wie Discord recht simpel. Das liegt auch daran, dass sich die Software auf Voice-over-IP-Anrufe, Videochats und Textnachrichten beschränkt. In einer Kontaktübersicht sehen wir, welche Personen derzeit ansprechbar und online sind. Teilnehmer lassen sich auch in Chaträume und Anrufe einbinden. Das funktioniert recht einfach per Drag-and-Drop, indem wir die Kontaktkarte einfach in das Chatfenster ziehen.
Ab drei oder mehr Nutzern sinkt die Videoqualität deutlich
Skype ermöglicht seit neuem Videokonferenzen mit bis zu maximal 50, vorher 25 Nutzern, was in kleinen Unternehmen ausreichen kann, schnell aber an seine Grenzen stößt. Nutzer, die mehr Teilnehmer hinzufügen möchten, müssen auf das kostenpflichtige Skype for Business setzen. Schon bei drei oder mehr Teilnehmern nehmen Audio- und Videoqualität in der kostenlosen Variante spürbar ab. Dort bilden sich Artefakte, Stimmen klingen durch die starke Komprimierung blechern und Audiolatenzen kommen vor.
Im Zwiegespräch sind Video- und Audiosignale ausreichend gut, auch wenn dort bereits Latenzen spürbar sind. Skype erkennt zuverlässig, welche Person gerade das Wort ergreift, und schaltet das Videosignal entsprechend um. Die Software gehört zu den Lösungen, die mehrere angeschlossene Audiogeräte und Kameras zuverlässig erkennen. Probleme mit Mikrofon und Bildwiedergabe sind hier recht selten.
Wenn viele Anwender im Unternehmen Skype nutzen, wird die Benutzeroberfläche schnell unübersichtlich. Wir können hier keine eigenen Teamräume in dafür vorgesehenen Übersichten erstellen. Stattdessen laden wir Kontakte zu Chats, Gruppenchats oder privaten Konversationen ein. Die Software speichert einen Verlauf mit getätigten Gesprächen in chronologischer Reihenfolge ab. Diese können wir bei Bedarf zumindest durchsuchen. Trotzdem ist das alles andere als übersichtlich. Es ist klar, dass Skype für Einzelgespräche konzipiert ist und sich für die Organisation eines großen Teams eher weniger eignet.
Mit Skype lassen sich im Vergleich zu Discord aber wesentlich besser Dateien mit anderen Personen teilen. Microsoft stellt Nutzern ein Budget von 300 Mbyte zur Verfügung. Das dürfte für nahezu alle Dateien ausreichend sein.
Vor- und Nachteile
Vorteile: Kostenlose Videokonferenzen bis 50 Teilnehmer; Verfügbar für Windows, MacOS, Linux, Android, iOS und im Browser; einfach zu bedienende Benutzeroberfläche; Anruf mit Telefonnummer möglich.
Nachteile: Audio und Videoqualität sinkt ab drei Teilnehmern stark ab; Bannerwerbung ist ablenkend; keine richtige Organisation von Chaträumen und Kollegen; benötigt Microsoft-Konto
Für wen geeignet: Für Anwender, die ein kleines Programm mit essentiellen Text-, Sprach und Videonachrichten mit Kontaktliste benötigen, aber auf komplexe Nutzerverwaltung verzichten und Kompromisse bei der Video- und Audioqualität eingehen können
Preis: Skype ist komplett kostenlos nutzbar, wird aber durch Werbung mitfinanziert. Guthaben kann für Skype-Anrufe mit Telefonnummer genutzt werden.
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Nein, da wir nach Corona ohnehin wieder zusammen spielen werden.
Wir habe in der Fa. zwar auch WebEx, Skype for B. und der ein oder andere nutzt Teams als...
Ich kann im Artikel leider keine Infos dazu finden, wie sicher die jeweiligen Programme...
Blizz konnte es Mal, jetzt ist ein Client nötig.
Hat von euch schon jemand die SIP Integration für Telefoneinwahl zum Laufen bekommen?