Verzögerte Zulassungsverfahren: Neuralink wird von Doge-Entlassungen ausgebremst

Im Rahmen der Maßnahmen zum Personalabbau der US-Regierung hat das Department of Government Efficiency (Doge) Entlassungen von Angestellten der US-amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde (Food and Drug Administration, FDA) angeordnet. Wie Reuters berichtet(öffnet im neuen Fenster) , sind 20 der betroffenen Angestellten Mitarbeiter des FDA-Büros für neurologische und physikalische Medizinprodukte.
Mehrere dieser Mitarbeiter sollen direkt mit der Überprüfung von Anträgen für klinische Studien von Elon Musks Unternehmen Neuralink beschäftigt gewesen sein. Dieses stellt Gehirn-Computer-Schnittstellen her und hat laut Quellen von Reuters ein Interesse daran, dass sich Zulassungsverfahren nicht verzögern. Die Quellen gehen daher nicht davon aus, dass die Entlassungen etwas mit der Arbeit der Angestellten an Anträgen von Neuralink zu tun haben. Weniger Mitarbeiter bedeuten dem Bericht nach, dass sich Zulassungsverfahren noch mehr verlangsamen oder auf Kosten der Sicherheit verkürzt durchgeführt werden.
Wie eine Auswertung der New York Times(öffnet im neuen Fenster) zeigt, waren mindestens 11 US-Behörden, in denen Entlassungen stattfanden, mit laufenden Verfahren im Zusammenhang mit Elon Musks Unternehmen betroffen. Insgesamt soll es sich um 32 Untersuchungen, Beschwerden und Vollstreckungsmaßnahmen handeln, die aufgrund des Personalabbaus zum Stillstand kamen.
Neuralink profitierte bereits von Beschneidung der US-Behörden
Von den Bemühungen, die Aufsichtsbehörden zu unterdrücken, profitierte auch Neuralink bereits. Im letzten Monat wurde die Generalinspektorin des US-Landwirtschaftsministeriums von Sicherheitskräften aus ihrem Büro entfernt, nachdem sie sich geweigert hatte, die ihrer Meinung nach rechtswidrige Kündigung zu akzeptieren. Zuvor leitete sie Untersuchungen gegen Neuralink, in denen es um Verstöße gegen die Tierschutzbestimmungen bei Tierversuchen ging.
Auch die FDA befasste sich bereits mit der Problematik und stellte im Jahr 2024 fest, dass in den Tierversuchslaboren von Neuralink "bedenkliche Bedingungen oder Praktiken" vorherrschten. Abseits einer Aufforderung, die Probleme anzugehen, wurden allerdings keine Strafen verhängt.
Im Jahr 2022 lehnte die FDA den Antrag von Neuralink, Versuche am Menschen durchzuführen, wegen Sicherheitsrisiken ab und genehmigte ein Jahr später die Durchführung begrenzter Versuchsreihen . Im Jahr 2024 verlieh die FDA Neuralink den Status eines "breakthrough device" (bahnbrechendes Gerät) wodurch ein schnelleres Prüfverfahren ermöglicht wird.



