Verzehnfachung: Deutsche Telcos setzen bereits Weiterentwicklung von 5G ein
Die deutschen Mobilfunkbetreiber erproben bereits die Weiterentwicklung von 5G, 5G Advanced oder 5.5G in ihren Netzen und planen deren Einsatz. Das haben Sprecher von Telefónica und Deutsche Telekom Golem.de erklärt. "Wir bauen unser 5G-Netz kontinuierlich aus. Das schließt neue Releases - wie Release 18 beziehungsweise 5G Advanced - mit ein, die wir sukzessive in unserem Netz implementieren" , sagte Telefónica-Sprecher Florian Streicher dieser Redaktion.
Auch der Marktführer Deutsche Telekom ist in dem Bereich bereits aktiv. "Gemeinsam mit unseren Partnern untersuchen wir kontinuierlich Leistungs- und Effizienzvorteile neuer 5G-Funktionen, einschließlich 5G Advanced" , sagte Telekom-Sprecherin Anne Geelen Golem.de.
Genauere Angaben zu den Einsätzen oder Tests wurden nicht gemacht. Die Mobilfunkausrüster Nokia, Ericsson und Huawei bieten alle seit längerer Zeit die neueste Technologie an.
5.5G: Finnland und Spanien liegen vorn
5.5G bietet ungefähr eine Verzehnfachung der Leistung von 5G bei der Datenrate. Der neue Mobilfunkstandard 5.5G erreicht sein volles Potenzial von 10 GBit/s aber nur, wenn auch mmWave genutzt wird.
In Europa setzen bereits zwei Netzbetreiber, DNA und Vodafone Spain, 5.5G oder 5G Advanced ein, allerdings noch in der Testphase. DNA ist der zweitgrößte finnische Netzbetreiber(öffnet im neuen Fenster) , der zur Telenor Group gehört und Mobilfunk, Festnetz und Kabelnetz betreibt. Der Netzbetreiber Vodafone Spain wurde von dem britischen Konzern für fünf Milliarden Euro an Zegona Communications verkauft .
Nikos Katinakis, Telstra Group Executive for Global Networks & Technology, sagte bereits im November 2023(öffnet im neuen Fenster) zu 5G Advanced: "Telstra und Ericsson arbeiten seit Langem an innovativen Technologien, um ein mehrschichtiges 5G-Netz aufzubauen. Die neue Funktion Automated Carrier Aggregation wird dazu beitragen, die betriebliche Effizienz und Leistung unseres 5G-Netzes zu steigern, indem automatisch die besten Frequenzbänder für die Trägeraggregation konfiguriert werden."
Die wichtigsten Punkte, in denen sich 5.5G von 5G unterscheidet, sind laut Huawei-Sprecher Patrick Berger kurz zusammengefasst: Im Downlink sei eine Verzehnfachung von 1 GBit/s auf 10 GBit/s und im Uplink von 100 MBit/s auf 1 GBit/s erreichbar. "Die Latenzzeit sinkt von 20 auf 1 Millisekunden und eine Positionierung auf Zentimeter-Ebene statt auf Meter-Ebene wird möglich." Hinzu kommen passives IoT und eine bessere Energieeffizienz.
Der Abschluss der Standardisierung bei der 3GPP ist mit Release 18 kürzlich(öffnet im neuen Fenster) erfolgt.