Verwaltung und Forschung: Bundesregierung will Open Data deutlich ausweiten
Als Open Data bereitstehende Daten der Bundesregierung sollen künftig mehr werden und vor allem bessere Qualität haben.

Das deutsche Bundeskabinett hat eine Open-Data-Strategie beschlossen. Offene Daten (Open Data) bieten weitreichende Nutzungspotenziale und spielen damit im nationalen und internationalen Datenökosystem eine vielversprechende, eigenständige Rolle, teilt die Bundesregierung mit. Dieser Stellung soll mit einer neuen Open-Data-Strategie Rechnung getragen werden. Die gesetzliche Grundlage für die nun formulierte Strategie hat die Regierung bereits Anfang dieses Jahres beschlossen.
Der nun veröffentlichten Strategie zufolge soll die Zahl der offenen Datensätze der Bundesverwaltung im Vergleich zu bisher deutlich gesteigert werden. Daten sollen außerdem in hoher Qualität zur Verfügung stehen und Forschungsdaten sollen gemäß den Fair-Prinzipien bereitgestellt werden. Diese sollen also auffindbar (findable), zugänglich (accessible), interoperabel (interoperable) und wiederverwendbar (reusable) sein.
Die Bereitstellung offener Metadaten im nationalen Metadatenportal Govdata soll künftig mit einem Basisdienst unterstützt werden, durch den der Bund seine Metadaten zentral und standardisiert an Govdata übergeben wird. Transparenz soll außerdem durch den Austausch mit der Öffentlichkeit entstehen sowie durch eine ebenenübergreifende Vernetzung durch den Austausch zwischen Kommunen, Ländern, Bund sowie der EU und internationalen Organisationen.
In dem Strategiepapier heißt es außerdem, unbearbeitete Daten der Bundesverwaltung müssen dem Grundsatz nach gemäß § 12a EGovG offen bereitgestellt werden (Open by default), was als wichtige Leitlinien hervorgehoben wird. Darüber hinaus unterstützt die Bundesregierung die Veröffentlichung weiterer bearbeiteter Daten, etwa Statistikdaten. Die Bereitstellung darf nur dann nicht erfolgen, wenn konkrete, gesetzlich begründete entgegenstehende Gründe vorliegen. Bisher werden hier oft der Datenschutz oder aber auch Urheberrechte angeführt.
Beispiele und Idee für konkrete Datennutzung
Innerhalb des vielfältigen Datenpools von öffentlichen Verwaltungs- und Forschungsdaten komme den offenen Verwaltungs- und Forschungsdaten besondere Bedeutung zu, heißt es im Strategiepapier der Regierung. Als ein Beispiel für Open-Data nennt das Papier das ehrenamtliche Projekt "Was steckt in meinem Trinkwasser?" Das nutze Daten aus verschiedenen Quellen (Statistische Landesdaten, kommunale und Firmendaten), um die Inhaltsstoffe und Qualität des Trinkwassers aufzuzeigen. So könnten Nutzerinnen und Nutzer den Mineraliengehalt im Trinkwasser - etwa Natrium, Kalium und Nitrat - einfach überprüfen.
In dem Strategiepapier explizit erwähnt werden auch Arbeiten zum Open-Data-Portal des Deutschen Wetterdienstes, das künftig auch eine grafische Aufbereitung unterstützen soll. Auch die Crowdsourcing-Daten von Nutzern der Warnwetter-App sollen dort bereitgestellt werden. Geplant ist auch eine enge Zusammenarbeit des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit der Openstreetmap-Community, um "die potenziellen Hindernisse bestimmter Lizenzen identifizieren und Lösungen vorschlagen" zu können.
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Das hätte man auch vor 5-10 Jahren angehen können aber immerhin wurde auch die...