Verwaltung: IT-Probleme behindern den Start der Autobahn GmbH
Verkehrsminister Andreas Scheuer hält die Autobahn GmbH für "voll einsatzfähig". Die Realität sieht anders aus.

Mehr Effizienz soll die Reform der Autobahn bringen: Zum Jahreswechsel hat die 2018 gegründete Autobahn GmbH des Bundes die Verwaltung der Autobahnen übernommen. Weil es aber an IT fehlt, ist das Unternehmen nur bedingt einsatzfähig.
Anderthalb Wochen vor Weihnachten hätten die Autobahn-GmbH-Geschäftsführer Stephan Krenz und Anne Rethmann die Niederlassungsleiter in einem Brief über die Situation informiert, berichtet die Wirtschaftstageszeitung Handelsblatt, der das Schreiben nach eigenen Angaben vorlag. Überschrieben gewesen sei es mit "IT-System wird schrittweise zur Verfügung gestellt".
Es fehlt an Rechnern
So seien nicht genug Rechner vorhanden, weshalb "nur eine begrenzte Anzahl von Benutzern je Niederlassung auf die Systeme zugelassen" werden könne, schreibt die Geschäftsführung. Die Autobahnmeistereien, insgesamt rund 180, könnten nur "schrittweise an das Netz genommen werden".
Das Handelsblatt erfuhr aus dem Bundesunternehmen, es stünden etwa 1.700 Computer zur Verfügung, davon 400 in der Zentrale. Bis "spätestens 1. März 2021 " will die Geschäftsleitung laut dem Brief den Funktionsumfang und die Nutzerzahl signifikant erhöhen.
Ein SAP-System ist demnach vorhanden, es werden Rechenzentren eingerichtet, die Standorte angebunden, die E-Mail-Adressen vergeben. "Allerdings haben wir diese noch nicht im Zusammenspiel aller Elemente und unter Volllast abschließend testen können."
Zuschläge werden später ausgezahlt
Zudem fehlt es an Knowhow, um Rechnungen und Bestellungen zu erfassen. Diese müssen vorerst auf Papier zur Abrechnung in die Zentrale oder eine der zehn Niederlassungen geschickt werden. Betroffen ist auch das Gehaltssystem: Zunächst können nur die Grundgehälter ausgezahlt werden. Auf Zuschläge beispielsweise für den Schicht- oder Nachtdienst müssen die Beschäftigten noch warten.
Aus Sicht von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist die Reform, die er als die größte in der Geschichte der Autobahn bezeichnet, "im Zeitplan". Die Autobahn GmbH sei "voll einsatzfähig".
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