Verwaltung: Code-Repository für Verwaltung startet Pilotphase
Das Repository für Open-Source-Code der Verwaltung startet nun mit Unterstützung des BMI und zweier Bundesländer.

Das Bundesministerium des Innern (BMI) hat zusammen mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg eine erste Plattform für öffentlichen Code der Verwaltung erstellt. Darauf weist die Open Source Business Alliance (OSBA) hin. In der Software-Quelle soll Programmcode landen, der mit öffentlichen Geldern finanziert wurde und durch die Bereitstellung so auch von anderen Stellen innerhalb der Verwaltung genutzt werden kann.
Als Ausgangspunkt diente das im Herbst 2020 entwickelte Konzept eines Open Source Code Repository. An der Ausarbeitung beteiligt waren neben der OSBA unter anderem auch die Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister (Vitako). Unterstützt wird die Idee von Digitalinitiativen wie Digitalcourage oder Digitale Gesellschaft, Städten wie München, Frankfurt am Main und Oldenburg, Systemhäusern sowie in der Open-Source-Szene bekannte Organisationen wie die Free Software Foundation Europe (FSFE) oder die für Libreoffice zuständige Document Foundation.
Auf Grundlage dieser Arbeiten haben nun das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Nordrhein-Westfalen, das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg sowie der baden-württembergische IT-Dienstleister Komm.ONE eine erste Fassung des Repositories fertiggestellt.
Erste interne Tests laufen
Dieses bietet in seiner aktuellen Ausbaustufe die notwendigen Kernfunktionen an. Dazu gehören neben einer Speicherquelle für den Code selbst auch eine Suchfunktion sowie Funktionen zur Kollaboration. Zu Letztgenannten zählen unter anderem Diskussionsforen und ein Ticketsystem.
Die Plattform wollen die entsprechenden Stellen in der nächsten Zeit testen. Ebenso soll die Plattform sukzessive neue Funktionen erhalten. Ende Juni 2021 soll sie dann "für weitere Beteiligte aus Bund, Ländern und Kommunen" bereitgestellt werden. "In späteren Ausbaustufen soll die Open-Source-Plattform - soweit möglich - auch Akteuren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, zum Beispiel freien Open-Source-Entwicklerinnen und -Entwicklern oder Start-ups", schreibt das BMI.
Ideen und Forderungen zu derartigen Code-Repositories sind keinesfalls neu. So fordert etwa die FSFE mit ihrer Kampagne Public Money? Public Code! schon länger, dass Software der öffentlichen Verwaltung für alle als Open Source verfügbar wird. Das geschieht in einigen kleinen Projekten auch bereits. Nun folgt also ein großangelegtes Projekt von Bund, Ländern und Kommunen, das die Forderung der FSFE zumindest teilweise umsetzen soll.
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