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Verurteilter Betrüger: Donald Trump begnadigt Nikola-Gründer Trevor Milton

Nikola-Gründer Trevor Milton wurde wegen Betrugs zu vier Jahren Haft verurteilt. Nun muss er dank Trump nicht ins Gefängnis.
/ Ingo Pakalski , dpa
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Milton unterstützte Trumps Wahlkampf mit Millionenbeträgen. (Bild: Amr Alfiky/Reuters)
Milton unterstützte Trumps Wahlkampf mit Millionenbeträgen. Bild: Amr Alfiky/Reuters

Um den Elektro-Lastwagenhersteller Nikola gab es erst einen Hype - und dann einen Skandal. Der Gründer Trevor Milton muss dank Donald Trump doch nicht ins Gefängnis. Geschworene eines US-Gerichts hatten ihn wegen Betrugs verurteilt.

Milton habe nichts Unrechtes getan, behauptete Trump. Er habe gehört, dass der Nikola-Gründer lediglich verfolgt worden sei, weil er ein Trump-Unterstützer sei. Milton wurde 2022 wegen Betrugs verurteilt , das Ermittlungsverfahren dazu wurde noch am Ende von Trumps erster Amtszeit eingeleitet.

Geschworene in New York befanden Milton schuldig , Investoren falsche Angaben über den Stand der Nikola-Technologie gemacht zu haben. Unter anderem lautete einer der Vorwürfe, dass Nikola 2017 für ein Video einen Lastwagen einen Hügel herunterrollen ließ, um ihn in Bewegung zu zeigen.

Milton sollte eigentlich für vier Jahre ins Gefängnis

Die Gefängnisstrafe von vier Jahren trat Milton noch nicht an, da seine Berufung lief. Er selbst sagte stets, er habe aufrichtig an den Erfolg von Nikola geglaubt.

Der Gründer verkaufte seinerzeit Nikola-Aktien im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar. Die Staatsanwaltschaft beantragte erst vor wenigen Wochen vor Gericht, Milton zur Zahlung von 661 Millionen US-Dollar an Aktionäre zu verurteilen.

Im vergangenen Jahr spendete er mehr als zwei Millionen US-Dollar für politische Zwecke, vor allem an Trumps Republikanische Partei. Unter seinen Anwälten ist nach Angaben des Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) der Bruder von US-Justizministerin Pam Bondi.

Nikola ist insolvent

Milton trat nach den ersten Vorwürfen im Herbst als Nikola-Chef zurück, doch der Lastwagenhersteller erholte sich nie so recht von dem Skandal. Ende Februar 2025 suchte das Unternehmen nach einem langen Überlebenskampf in einem US-Insolvenzverfahren Schutz vor den Gläubigern .

Man wolle Unternehmenswerte verkaufen und das Geschäft einstellen, hieß es. Als drittgrößter Gläubiger wird der deutsche Autozulieferer Bosch genannt, dem Nikola 13,3 Millionen US-Dollar schuldet.

Der Hersteller startete vor einem Jahrzehnt mit dem Plan, Lastwagen mit Brennstoffzellen- und Batterieantrieb auf die Straße zu bringen. Nikola ging 2020 an die Börse und war dort in der Elektroauto-Euphorie zeitweise rund 29 Milliarden US-Dollar wert . Zuletzt lieferte Nikola zwar Sattelschlepper aus - aber zu wenige für ein nachhaltiges Geschäft.


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