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Verteidigungskoalition: Deutschland tritt Weltraum-Militärbündnis bei

Die multinationale Weltraum -Verteidigungskoalition OOD des U.S. Space Command wächst. Neben Deutschland kommt auch Frankreich hinzu.
/ Patrick Klapetz
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General Stephen N. Whiting (m.) besichtigt die Operationszentrale im Weltraumlagezentrum in Uedem (Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen). (Bild: Bundeswehr/Jennifer Heyn)
General Stephen N. Whiting (m.) besichtigt die Operationszentrale im Weltraumlagezentrum in Uedem (Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen). Bild: Bundeswehr/Jennifer Heyn

Deutschland ist am 11. Oktober 2024(öffnet im neuen Fenster) offiziell der multinationalen Weltraumverteidigungskoalition Operation Olympic Defender (OOD) des U.S. Space Command beigetreten, Frankreich folgte am 14. Oktober(öffnet im neuen Fenster) . Bei der OOD handelt es sich um eine Initiative zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit bei der Weltraumverteidigung.

Der Schritt signalisiert eine Vertiefung der militärischen Beziehungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten, während in einer Zeit erhöhter Spannungen im Weltraum die Besorgnis über die Militarisierung des Alls wächst.

Bedrohung von Satelliten vom Boden aus

Länder mit Antisatellitenwaffen werden als Bedrohung angesehen. Damit können Satelliten vom Boden aus abgeschossen werden. Neben den USA haben bereits Russland , Indien und China diese Fähigkeit demonstriert.

Außerdem strebt die Volksrepublik China danach, bis zum Jahr 2050 die USA als führende Weltraummacht abzulösen . Der Administrator der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa spricht zudem von einem Wettrennen zum Mond zwischen den USA und China .

Viele Nationen konzentrieren sich für zivile und militärische Zwecke zunehmend auf weltraumgestützte Systeme. Deswegen sei die Gewährleistung ihres Schutzes zu einer strategischen Priorität geworden, erklärte General Stephen Whiting.

Die OOD besteht seit dem Jahr 2013 und wird vom U.S. Space Command geleitet, einem Weltraumkommando des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Darin sind alle Teilstreitkräfte der USA vertreten. Es führt Einsätze der US-Streitkräfte im Weltraum durch, ist jedoch nicht mit der U.S. Space Force zu verwechseln, von der es kein Teil ist.

Das Weltraumkommando koordiniert bei OOD die Bemühungen der Partnernationen, Weltraumressourcen vor Bedrohungen wie Cyberangriffen und Satellitenstörungen zu schützen. Die Operation Olympic Defender zielt darauf ab, solche Aktionen durch kollektive Verteidigung, gemeinsame Aufklärung und die Förderung internationaler Normen für verantwortungsvolle Weltraumaktivitäten zu verhindern.

Deutliches Zeichen der Abschreckung

Zu der Koalition gehörten bisher die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Australien und Kanada. Neuseeland trat im September offiziell bei. "Die Weltraumfahrt ist wirklich ein Mannschaftssport. Die Aufnahme Deutschlands in unsere Liste der wachsenden gleichgesinnten Partner trägt zu unserer kollektiven Fähigkeit bei, den wachsenden Bedrohungen in diesem Bereich zu begegnen" , erklärte Whiting.

Das Weltraumkommando der Bundeswehr wird als Kommandobehörde der Luftwaffe in der Operation Olympic Defender eine zentrale Rolle spielen. Insbesondere die Gruppe Planen und Führen von Weltraumoperationen ist dafür verantwortlich, die mit der deutschen Beteiligung verbundenen Aufgaben umzusetzen.

Weltraumoperationen sind alle militärischen Aktivitäten , die den Schutz, die Verteidigung und die Handlungsfähigkeit der weltraumgestützten Infrastruktur sicherstellen. Ein wichtiger Aspekt moderner Weltraumoperationen ist die Integration in multidimensionale Operationen. Das bedeutet, dass militärische Operationen im Weltraum nahtlos mit Aktivitäten in den Dimensionen Luft, Land, See und Cyber koordiniert und synchronisiert werden.

Das geschlossene Auftreten soll ein abschreckendes Zeichen an aggressiv agierende Weltraumakteure sein. "Der deutsche Beitritt ist daher zugleich ein bedeutender Schritt zur Sicherung nationaler Interessen und zum Schutz verwundbarer kritischer Weltrauminfrastrukturen bei der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge" , heißt es in einer Pressemitteilung der Bundeswehr(öffnet im neuen Fenster) .


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