Verteidigung: Ukraine testet faseroptische Steuerung für Bodendrohnen

Ferngesteuerte Bodenfahrzeuge spielen im Ukrainekrieg eine geringe Rolle, doch die Ukraine hat sie im Arsenal. Die bisherigen Modelle sind funkgesteuert, was sie anfällig für die elektronische Kriegsführung des Feindes macht.
Der ukrainische Inkubator für Rüstungstechnik Brave1(öffnet im neuen Fenster) stellte sieben verschiedene UGV-Modelle mit faseroptischer Steuerung vor, die gegen Funkstörungen immun seien, berichtet The War Zone(öffnet im neuen Fenster) .
Bisher setzen Russland und die Ukraine Glasfaserkabel bei FPV-Drohnen (First-Person View) ein. Herkömmliche Drohnen sind ebenfalls anfällig für Funkstörungen.
"Wir sind sehr an der Implementierung von Glasfasertechnik interessiert, damit unsere [UGVs] über größere Entfernungen eingesetzt werden können und uns dabei helfen, den Feind noch effektiver zu vernichten" , sagte Hauptmann Alexander Jabchanka, Leiter des Robotikdienstes des Bataillons Wovka-Da-Vinci und Teilnehmer der Testveranstaltung, schreibt The War Zone.
Implementierung von Glasfasertechnik
Vertreter von Brave1 gaben an, dass die ukrainischen Streitkräfte zwar bisher noch keine faseroptisch gesteuerten Bodendrohnen einsetzten, die ersten Testergebnisse jedoch vielversprechend seien.
Ein Schwerpunkt der Tests habe auf der Bewertung der Navigation dieser kabelgebundenen Fahrzeuge in unwegsamem Gelände gelegen. Das habe in der Vergangenheit große Schwierigkeiten für den Einsatz von UGVs bedeutet, weil die Funkverbindungen abgerissen und die Fahrzeuge oft stecken geblieben seien.
Die Glasfaser-UGVs sollen erster Linie für risikoreiche Kampfeinsätze und nicht für Transportaufgaben verwendet werden. Laut Brave1 eignen sie sich nicht für Kolonnenfahrten, weil sich die Kabel verheddern.
Fernsteuerungen sind nicht neu
Die grundsätzliche Idee, Fahrzeuge im Krieg ohne Fahrer einzusetzen, ist schon sehr alt. Sogar im zweiten Weltkrieg wurden von der Wehrmacht verschiedene, einfache Systeme verwendet.
Die bekanntesten ferngesteuerten Fahrzeuge waren die Goliath-Ladungsträger(öffnet im neuen Fenster) (offiziell: Sd.Kfz. 302/303). Dabei handelte es sich um einen kabelgesteuerten Sprengladungsträger, der zur Zerstörung von Bunkern, Brücken oder Panzern eingesetzt wurde. Es gab auch den " Borgward IV(öffnet im neuen Fenster) " (B IV, Sd.Kfz. 301) - ein etwas größeres, ferngesteuertes Fahrzeug, das ebenfalls Sprengladungen transportieren konnte.



