Vernetzter Verkehr: Swisscom testet Datenbedarf autonomer Autos
Brauchen autonome Autos Überholspuren im Netz? Der Telekommunikationskonzern Swisscom hat dazu den Datenbedarf eines Selbstfahrers der FU Berlin getestet. Für sicheres Fahren wird das Internet aber nicht benötigt.

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom hat die Anforderungen des automatisierten Autoverkehrs und der vernetzten Gesellschaft auf die Kommunikationsnetze getestet. Dazu sei ein selbstfahrendes Fahrzeug der FU Berlin auf den Straßen des Kantons Zürich unterwegs gewesen, teilte das Unternehmen mit. Swisscom selbst wolle kein Autohersteller werden, "doch die Innovationen rund um das Automobil liegen künftig in der Vernetzung mit der Umwelt. Daher ist das selbstfahrende Auto ein Paradebeispiel für die Digitalisierung und für uns von großem Interesse".
Die Testfahrten dauerten vom 4. bis 13. Mai 2015. Allerdings fuhren die Fahrzeuge von Autonomos Labs nicht völlig autonom, sondern unter Aufsicht von "Spezialisten hinter dem Lenkrad". Es habe sich um das erste selbstfahrende Auto auf Schweizer Straßen gehandelt, teilte Swisscom mit. Das Schweizer Verkehrsministerium UVEK habe die Strecken genehmigt.
Alternatives Netz getestet
Swisscom analysiert nach eigenen Angaben bereits jetzt für das Schweizer Bundesamt für Straßen anonymisierte Positionsdaten von Mobiltelefonen und liefert in Big-Data-Projekten Prognosen über die Verkehrsentwicklung. Derzeit teste das Unternehmen zudem in Zürich und Genf ein Netz für das Internet der Dinge (Low Power Network), über das Alltagsgegenstände bei minimalem Energieverbrauch kommunizierten.
Bei den nun abgeschlossenen Testfahrten sollte unter anderem herausgefunden werden, welche und wie viele Daten bei der Nutzung des selbstfahrenden Autos via Mobilfunk übertragen werden. Ob für bestimmte Anwendungen das Low Power Network sinnvoll sei, lasse sich derzeit noch nicht abschließend beantworten, teilte Swisscom auf Anfrage von Golem.de mit. Dieses Netzwerk verfügt nur über eine Übertragungsrate von 300 Bit/s bis 50 Kilobit/s.
Sicheres Fahren ohne Internet
Für die eigentliche Verkehrssicherheit wird die Mobilfunkverbindung jedoch nicht gebraucht. Auch bei einer Unterbrechung der Internetverbindung könne das Auto selbstständig und sicher fahren, hieß es weiter. EU-Digitalkommissar Günther Oettinger wird seit Monaten hingegen nicht müde, Überholspuren im Internet für die vernetzten Autos zu fordern. So behauptete er vor kurzem in einem Interview, dass die Autohersteller priorisierte Internetverbindungen für selbstfahrende Autos wollten.
Der Autohersteller BMW hatte jedoch auf Anfrage von Golem.de mitgeteilt, dass dessen selbstfahrende Autos kein Internet benötigten. Mit dieser Aussage konfrontiert, antwortete Oettinger: "Warten wir ab." Die Beweislast liege in der Debatte "selbstverständlich bei denen, die solche Dienste anbieten wollen".
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Es ist gar keine Frage, dass ein autonomes Auto nur mit lokalen Sensoren fahren können...
Du hast das pöhse N-Wort benutzt! Auf den Scheiterhaufen, verbrennt ihn!
kannste nachlesen dass man hierfür den Telkos nicht in den aller wertesten kriechen muss!