Verlagsgeschäftsführer: "Die letzte Printzeitung erscheint in 15 Jahren"
Der Geschäftsführer der Tageszeitung Nordbayerischer Kurier erwartet das baldige Aussterben der gedruckten Zeitung. Die Vorstellung der Zeitung als gedrucktes Medium sei überholt.

Die letzte gedruckte Tageszeitung wird in Deutschland in 15 bis 20 Jahren erscheinen. Das sagte Michael Rümmele, seit 2001 Geschäftsführer der in Bayreuth erscheinenden Tageszeitung Nordbayerischer Kurier, auf dem 22. Forum Lokaljournalismus der Bundeszentrale für politische Bildung. Es werde die Zeitung "in 15, 20 Jahren als gedrucktes Medium nicht mehr geben", so Rümmele laut einem Bericht bei Newsroom.de.
Laut IVW hatte der Nordbayerische Kurier im vierten Quartal 2013 eine verkaufte Auflage von durchschnittlich 35.300 Exemplaren. Die Webseite der Zeitung hatte im Monat 412.800 Visits.
Laut Rümmele sei es wichtig, sich "von der Vorstellung der Zeitung als gedrucktem Produkt" freizumachen. Gut gemachter Journalismus bleibe weiterhin wichtig, sagte er. "Egal, auf welche Weise die Nachricht den Leser erreicht."
Jeder dritte deutsche Internetnutzer liest seine Zeitungen und Zeitschriften ausschließlich digital. Das ergab der W3B-Report, der im Juni 2013 vorgestellt wurde. Trotz steigender Beliebtheit von Tablets und Smartphones haben dabei stationäre PCs und Notebooks die größte Bedeutung: 28 Prozent der befragten Internetnutzer lesen auf diesen Geräten ihre gewohnten Medien. Es folgten Smartphones und Handys mit 15 Prozent und Tablets mit 13 Prozent.
Laut Angaben des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erreichen Zeitungen im Internet 41,1 Prozent der Deutschen. Das entspricht einer Reichweite von 28,9 Millionen Unique Usern im durchschnittlichen Monat. Der Verlegerverband stützt sich auf eine Auswertung der Agof durch die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft.
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