Verkehrswende: Zaubertechnologie statt Citybahn
In Wiesbaden wird um den Bau einer Straßenbahn gestritten, eine Bürgerinitiative kämpft mit sehr kuriosen Argumenten dagegen.

Bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen konnte man zuletzt beobachten, dass eine Mischung aus Verschwörungsideologien und Thesen aus der Esoterikszene zur Grundlage einer politischen Bewegung wurde. In Wiesbaden kämpft eine Bürgerinitiative gegen den Bau einer Straßenbahn und wirbt als Alternative für Technologien, die den Gesetzen der Physik widersprechen. Zwei Themen, die auf den ersten Blick kaum etwas miteinander zu tun haben, doch sie haben eins gemeinsam: Esoterische Theorien werden zu politischen Argumenten.
- Verkehrswende: Zaubertechnologie statt Citybahn
- Destilliertes Wasser als Treibstoff
Mit der Citybahn soll in Wiesbaden eine Straßenbahnlinie entstehen, die neben mehreren Halten im Stadtgebiet auch mehrere Nachbargemeinden anfährt. Bislang gibt es in Wiesbaden, das immerhin die hessische Landeshauptstadt ist, kaum Nahverkehr auf der Schiene.
Im Stadtparlament ist nur die FDP gegen den Straßenbahnbau
Politisch hat die Citybahn breite Unterstützung. Eine große Mehrheit der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien befürwortet den Bau, nur die FDP spricht sich klar gegen die Pläne aus. Umweltorganisationen wie der ADFC und der lokale Ableger von Fridays for Future halten die Straßenbahnpläne für einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz. Lokale Bürgerinitiativen wenden sich allerdings gegen die Citybahn-Pläne.
Der Initiative Busse statt Citybahn gelang es, immerhin 13.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen den Straßenbahnbau zu sammeln. "Das Wiesbadener Bussystem ist gut vernetzt, benötigt nur eine grundlegende Modernisierung und eine Anpassung an die gesteigerten Anforderungen in den Stoßzeiten", heißt es dazu auf den im Januar verteilten Unterschriftenlisten der Initiative. "Ein Umstieg auf neue Technologien ist die Lösung."
Bei den neuen Technologien schielt die Initiative aber nicht nur auf Elektrobusse. Auf ihrer Webseite wirbt die Initiative für "eine vollständige Nachrüstung der Busse mit Wasserstoff-Generator in Kombination mit den Kraftstoffadditiven".
Als Beispiel verweist die Initiative auf Wasserstoff-Generatoren der Firma HHO Gas aus Österreich. Die Produkte von HHO Gas versprechen wahrhaft Unglaubliches. Mit einem einfachen Bausatz, der nur wenige Hundert Euro kostet, könne man jeden Verbrennungsmotor um 30 Prozent effizienter machen. Dazu benötigt dieser nur reines, destilliertes Wasser.
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Destilliertes Wasser als Treibstoff |
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