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Verkehrswende: New York soll 25 Prozent der Straßenfläche für Autos sperren

In New York haben Autos dreimal soviel Platz auf den Straßen wie Menschen. Das soll aber nicht so bleiben.
/ Werner Pluta
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New York (während des Events Summer Streets 2013): "Platz minus Autos gleich Lebensqualität" (Bild: Emmanuel Dunand/AFP via Getty Images)
New York (während des Events Summer Streets 2013): "Platz minus Autos gleich Lebensqualität" Bild: Emmanuel Dunand/AFP via Getty Images

Mehr Raum für Bürger, weniger Platz für Autos: New York sperrte in der Pandemie notgedrungen Straßen für Autos und öffnete sie für andere Nutzungen. Eine Initiative möchte das so lassen und bekommt dabei prominente Unterstützung

Wo sich zuvor Autos wälzten, wurden Fahrradspuren eröffnet, Sitzgelegenheiten aufgestellt oder sogar Parks eingerichtet. So soll es für die Initiative Transportation Alternatives(öffnet im neuen Fenster) bleiben. Sie hat die Kampagne NYC 25x25(öffnet im neuen Fenster) gegründet. Ziel ist, ein Viertel der Straßenfläche autofrei zu machen.

Aktuell herrscht in New York ein krasses Missverhältnis in der Flächennutzung. So stehen mehr kostenlose Parkplätze am Straßenrand zur Verfügung, als es zugelassene Autos gibt, während Fußgänger sich oft auf schmalen Bürgersteigen aneinander vorbeiquetschen. Insgesamt stehen für Autos knapp 180 Quadratkilometer zur Verfügung, für Menschen hingegen nur ein Drittel, knapp 60 Quadratkilometer - und das in einer Stadt, in der viele Bewohner kein Auto besitzen.

44 Quadratkilometer Straßen sollen autofrei werden

Das will Transportation Alternatives ändern: Die Initiative will rund 44 Quadratkilometer der Straßen stilllegen. Das entspricht der dreizehnfachen Fläche des Central Park. Auf diesem Raum sollen unter anderem 800 Kilometer Busspuren und ebenso viele Kilometer Radwege entstehen. Und natürlich soll ein großer Teil für die kommunale Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Für Danny Harris, Vorsitzender von Transportation Alternatives, ist die Rechnung einfach: "Platz minus Autos gleich Lebensqualität" , sagte er der britischen Tageszeitung The Guardian(öffnet im neuen Fenster) . "Straßen zu nutzen, um Autos zu bewegen und abzustellen, ist keine Optimierung dieses Raums. Wir haben uns einfach von der Autoindustrie blenden lassen und glauben, dass wir ein SUV in jede Garage stellen sollten."

New York ist nicht die einzige Stadt, in der über eine Neuverteilung des Raums nachgedacht wird. Ein ehrgeiziges Projekt etwa verfolgt Paris: Bis zum Jahr 2030 soll die Prachtstraße Champs-Élysées fußgängerfreundlich umgestaltet(öffnet im neuen Fenster) werden, mit breiten Bürgersteigen, Bäumen und einem Park am angrenzenden Place de la Concorde. Der Park soll bis zu den Olympischen Spielen 2024 fertig sein.

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Deutschland zögert

Deutsche Städte sind da eher zögerlich. So wurde in Berlin die Friedrichstraße im Bezirk Mitte zur Fußgängerzone umfunktioniert - auf einer Länge von 500 Metern. Hamburg hält sich zwar zugute, den Jungfernsteig an der Binnenalster für Autos gesperrt zu haben, was Autofahrer jedoch häufig ignorieren. Im Stadtteil Ottensen wurde 2020 ein Test mit einer Fußgängerzone nach Klagen von Autofahrern vorzeitig abgebrochen.

In Paris kommt die Initiative für die Umgestaltung von der Bürgermeisterin Anne Hildago. Auch NYC 25x25 kann auf prominente Unterstützung zählen: Der neue Bürgermeister Eric Adams, der mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, befürwortet das Projekt. Bei der Vorstellung eines Projekts zur Verbesserung von Busspuren und Radwegen stellte er klar: "Dies sind unsere Straßen und sie sind zum Radfahren, Skateboarden und Gehen da."


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