Verkehrswende: Muldenkipper werden sauberer
Bisher fahren die über 400 Muldenkipper des Bergbaukonzerns Anglo American Diesel-elektrisch. Der Dieselmotor wird durch einen umweltfreundlichen Antriebsstrang ersetzt.

Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American rüstet seinen Fuhrpark auf saubere Antriebe um. Das US-Unternehmen First Mode wird Muldenkipper mit Brennstoffzellen-Antriebssträngen ausstatten.
Nugen heißt der Umrüstsatz für die schweren Fahrzeugen vom Typ 930E-4 des japanischen Baumaschinenkonzerns Komatsu. Diese haben einen Diesel-elektrischen Antrieb, der durch einen Hybridantrieb mit Brennstoffzelle und Akku ersetzt werden soll. Einen Prototyp stellten First Mode und Anglo American im vergangenen Jahr vor. Er ist seither in einer Platinmine in Südafrika im Testeinsatz.
Die Brennstoffzellen lieferte der kanadische Hersteller Ballard Power Systems, First Mode bestellte nach eigenen Angaben 30 Stück mit einer Leistung von zusammen 30 Megawatt. Ballard baut Brennstoffzellen für Nutzfahrzeuge wie Busse oder für Schiffe. Das in Berlin gebaute Schubschiff wurde mit Ballard-Brennstoffzellen ausgestattet.
Der Muldenkipper wiegt beladen 500 Tonnen
Um genug Leistung bereitstellen zu können, verfügt der Muldenkipper zudem über einen Akku mit einer Kapazität von 1,2 Megawattstunden, der unter anderem über Rekuperation geladen wird, wenn das Fahrzeug in die Mine hinunterfährt. Brennstoffzellen und Akkus stellen 2 Megawatt Leistung zur Verfügung, um den Muldenkipper anzutreiben, der selbst 210 Tonnen wiegt und 290 Tonnen Nutzlast transportieren kann.
"Jedes Ballard-Brennstoffzellenmodul, das First Mode in einen Lkw der Ultraklasse einbaut, bedeutet eine sofortige Reduzierung des Dieselverbrauchs und bringt die Bergbauindustrie der Dekarbonisierung einen weiteren Schritt näher", sagte Julian Soles, Chef von First Mode.
Wie viele Fahrzeuge First Mode umrüstet, gab das Unternehmen nicht an. Rechnerisch haben die Brennstoffzellen eine Leistung von jeweils 100 Kilowatt. Geht man davon aus, dass die Leistungsdaten die gleichen sind wie bei dem Prototyp, reichen die 30 jetzt gelieferten Brennstoffzellen nicht ganz aus, um vier Muldenkipper umzurüsten.
Das ist allerdings erst der Anfang: Anglo American beauftragte First Mode im Januar damit, über 400 Muldenkipper des Bergbaukonzerns umzurüsten sowie die nötige Infrastruktur aufzubauen. Das Projekt ist auf 15 Jahre angelegt.
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Umweltschutz? Nein, es ist billiger!
Auf der verlinkten Seite steht 30 Stück mit zusammen 3 Megawatt, weiter unten im Text...
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