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Verkehrsverbund RMV: Betrug mit Lastschriftverfahren bei Deutschlandtickets

Betrüger haben beim Verkehrsverbund RMV einen Millionenschaden mit gefälschten Lastschriften für das Deutschlandticket verursacht. Die Bezahlmöglichkeit wurde erst einmal deaktiviert.
/ Andreas Donath
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App RMVgo (Bild: RMV/Christof Mattes)
App RMVgo Bild: RMV/Christof Mattes

Das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket soll den öffentlichen Nahverkehr attraktiver und erschwinglicher machen. Doch einige Verkehrsverbünde, darunter der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), sehen sich mit einer Welle von Betrugsfällen konfrontiert.

Betrüger nutzten gestohlene oder gefälschte Bankdaten, um Deutschlandtickets über das SEPA-Lastschriftverfahren zu erwerben, was zu erheblichen Zahlungsausfällen führte, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet(öffnet im neuen Fenster) .

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund habe daraufhin die Zahlungsmöglichkeit per Lastschriftmandat in seiner App RMVgo vorübergehend abgeschaltet, heißt es in dem Bericht.

Zahlungsausfälle häufen sich

Der entstandene Schaden belaufe sich auf mehr als eine Million Euro, wobei der Anteil der Zahlungsausfälle an den Lastschriftverfahren im Februar auf zwölf Prozent gestiegen sei, erklärte der RMV gegenüber der FAZ. Auch andere Verkehrsverbünde hätten ähnliche Erfahrungen gemacht, aber möglicherweise schneller reagiert, hieß es.

Um das Problem zu lösen und das Lastschriftverfahren wieder sicher anbieten zu können, plant der RMV die Einführung eines strengeren Verifizierungsprozesses ähnlich einer Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Trotz des Betrugsrisikos soll das Lastschriftverfahren grundsätzlich weiterhin angeboten werden, da es für viele Kunden bequem und für Unternehmen kostengünstig ist.

Nicht alle Verkehrsverbünde sind gleichermaßen von Betrug betroffen. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) beispielsweise habe gute Erfahrungen mit dem Lastschriftverfahren gemacht und keine Anzeichen für eine Betrugsmasche festgestellt, berichtet die FAZ.


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