Verizon kauft Frontier Communications: Weiteres US-Glasfasernetz von Mobilfunkkonzern gekauft

Verizon übernimmt den Festnetzbetreiber Frontier Communications für 20 Milliarden US-Dollar. Das gab der größte Mobilfunkbetreiber der USA am 5. September 2024 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Verizon-Konzernchef Hans Vestberg sagte: "Die Übernahme von Frontier ist eine strategische Entscheidung. Dies (..) ist eine Gelegenheit, in mehr Märkten in den Vereinigten Staaten wettbewerbsfähiger zu werden."
Die Übernahme soll voraussichtlich in etwa 18 Monaten abgeschlossen sein. Verizon verfügt bereits über ein eigenes Glasfasernetz mit rund 7,4 Millionen Anschlüssen in 9 Bundesstaaten und Washington, D.C., die der Netzbetreiber unter der Marke Fios anbietet. Das Glasfasernetz von Verizon erstreckt sich größtenteils auf den Nordosten und die Mittelatlantikregion, während die Abdeckung von Frontier mehrere Staaten im Mittleren Westen, Texas, Kalifornien und andere umfasst.
Frontier Communications aus Dallas im US-Bundestaat Texas hat rund 3 Millionen Kunden. Im Oktober 2023 bekräftigten Vertreter von Frontier, bis zum Jahr 2025 zehn Millionen Haushalte innerhalb seines Einzugsgebiets mit Glasfaser zu versorgen. Chief Executive Officer ist Nicholas Simon Jeffery, 15.600 Beschäftigte sind für Frontier tätig. Glasfaser ist derzeit in 25 Bundesstaaten verfügbar.
Telekom kaufte zuvor bereits zwei FTTH-Betreiber
Glasfasernetzbetreiber werden in den USA zu einem Übernahmeziel. Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US gründete zuletzt zusammen mit dem US-Finanzinvestor KKR ein Joint Venture, um den Glasfaserbetreiber Metronet zu kaufen. T-Mobile US gab dabei 4,9 Milliarden US-Dollar aus. Ende April 2024 kündigte T-Mobile bereits an, zusammen mit der schwedischen Investmentfirma EQT den FTTH-Betreiber Lumos zu übernehmen . Die Telekom-Tochter gab 1,45 Milliarden US-Dollar aus, um mit EQT ein 50/50-Joint-Venture zu gründen, das Lumos Networks kontrolliert und den weiteren Ausbau finanziert. Bis Ende 2028 will Lumos mit den neuen Eignern 3,5 Millionen Haushalte erreichen.
Verizon hat selbst eine Marktkapitalisierung von rund 175 Milliarden US-Dollar. Der Konzern bezahlte mehr als 45 Milliarden US-Dollar für Mobilfunklizenzen im 5G-Bereich und gab weitere Milliarden für deren Nutzung aus, was die Verschuldung massiv ansteigen ließ. Verizon hatte im Jahr 2016 sein TV- und Internetgeschäft in Kalifornien, Texas und Florida für 10,54 Milliarden US-Dollar an Frontier verkauft. Dazu gehörte auch ein Teil seiner FiOS-Glasfasernetze und -Kunden.



