Verizon, AT&T: T-Mobile US hängt die Konkurrenten ab

T-Mobile US hat im zweiten Quartal 777.000 neue Vertragskunden hinzugewonnen. Laut einer Umfrage von Factset unter Analysten wurden nur 642.600 Neukunden erwartet. Das Wachstum war höher als das von Verizon, wo 148.000 monatlich zahlende Mobilfunkkunden hinzukamen, während AT&T 419.000 Neuzugänge verzeichnete.
Der Quartalsumsatz von 19,77 Milliarden Dollar und der Gewinn von 2,9 Milliarden US-Dollar(öffnet im neuen Fenster) übertrafen die Schätzungen der Analysten. Der Nettogewinn von T-Mobile US stieg im Jahresvergleich um 32 Prozent und erreichte damit das höchste Wachstum(öffnet im neuen Fenster) in der Branche.
T-Mobile US liegt laut den Messexperten von Opensignal(öffnet im neuen Fenster) bei der 5G-Verfügbarkeit erneut vor den Konkurrenten AT&T und Verizon. Bei der Kennzahl Verfügbarkeit, bei der Opensignal ermittelt, wie oft Endgeräte im Netz eines Betreibers ein 5G-Signal empfangen, verbesserte sich die Punktzahl von T-Mobile im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozentpunkte auf 67,9 Prozent.
Laut der aktuellen Bewertung von Opensignal liegt T-Mobile bei der 5G-Abdeckung mit einem Wert von 7,7 auf einer 10-Punkte-Skala vor beiden Konkurrenten, verglichen mit AT&T mit 6,3 und Verizon mit 5,9 Punkten.
T-Mobile bietet besseren Mobilfunk
T-Mobile führt auch in der Opensignal-Metrik "Download-Geschwindigkeitserfahrung" und "typische Alltagsgeschwindigkeit" mit 139,3 MBit/s im Vergleich zu 49,9 MBit/s für AT&T und 42,6 MBit/s bei Verizon. T-Mobile liegt auch beim Upload mit 13,9 MBit/s vor Verizon mit 8,3 MBit/s und AT&T mit 6,6 MBit/s.
AT&T überholte seine Konkurrenten jedoch bei der Gesamtverfügbarkeit an häufig besuchten Orten mit einem Wert von 99,5 von 100 und liegt damit knapp vor Verizon mit 99,3 und T-Mobile mit 98,7.
Craig Moffett, Senior Managing Director von MoffettNathanson Research, sieht(öffnet im neuen Fenster) den Grund für den Vorsprung von T-Mobile US beim Spektrum von Verizon und AT&T. Beide Betreiber gaben bei der Auktion des C-Bands im Bereich zwischen 3,7 GHz und 4,2 GHz Milliarden US-Dollar aus. Verizon zahlte laut einer Studie von S&P Global insgesamt 45,45 Milliarden US-Dollar für den Erwerb von Lizenzen. AT&T gab bei der C-Band-Auktion und einem separaten Verkauf des 3,45-GHz-Spektrums insgesamt 32,49 Milliarden US-Dollar aus.
Anders als AT&T und Verizon hat T-Mobile US sein 5G-Netzwerk teilweise im 2,5-GHz-Spektrum aufgebaut, das es 2020 mit der 26-Milliarden-Dollar-Übernahme von Sprint erhalten hat. Der Bereich hat deutlich bessere Ausbreitungseigenschaften als 3,5 GHz. Im 3,5-GHz-Bereich benötigt 5G viel mehr Antennenstandorte als ein Netzbetreiber, der 2,5-GHz-Frequenzen nutzt.
Dieser Nachteil ließe sich mit neuester Mobilfunktechnik teilweise ausgleichen, doch in den USA ist der Wettbewerb unter den Ausrüster durch den Handelskrieg mit China stark eingeschränkt.



