Austausch und Fehlerbeseitigung ein Mengenproblem
Aber dieser Austausch dürfte schwierig werden. Zwar tätigte der Bundesverband deutscher Banken stellvertretend für die deutsche Kreditwirtschaft die Aussage, dass der entsprechende Typ des Kartenterminals "nur einen geringen Anteil an allen in Deutschland eingesetzten Geräten ausmache". Der Hersteller Verifone wirbt allerdings auf seiner Webseite damit, dass das H5000 das "meistgenutzte Terminal in Deutschland" sei.
Brancheninsider gehen daher davon aus, dass die aktuell verfügbaren Ersatzgeräte bei Weitem nicht ausreichen, um alle betroffenen Verifone H5000 Kartenterminals zeitnah auszutauschen. Zumindest der Discounter Netto teilte inzwischen mit, dass im gesamten Filialnetz die Kartenzahlung wieder möglich sei. Aldi-Nord kündigte am 30. Mai 2022 an, dass die Kartenzahlung "kurzfristig in allen Märkten wieder möglich sein" werde. Ein Teil der Märkte sei bereits am Wochenende umgerüstet worden, die restlichen folgten in den kommenden Tagen.
Insgesamt kommt es jetzt jedoch auf die Frage an, wie viele dieser Kartenterminals durch das fehlende Update von Dezember 2021 betroffen sind. Sollten die betroffenen Geräte durch Techniker vor Ort mit einem Firmware-Update über USB-Sticks geflasht werden müssen, dürften die Probleme mit bargeldloser Zahlung noch eine Weile anhalten. Hier bleibt abzuwarten, ob technikaffine Gerätebesitzer diesen Vorgang selbst durchführen können und dürfen.
Lausige Kommunikation und unklare Rolle der Kreditwirtschaft
Schaut man sich einige der oben skizzierten Details an, wird eine fatale Kette von Versäumnissen und Problemen mit unterschiedlichen Beteiligten sichtbar, die letztendlich am 24. Mai 2022 zum großflächigen Ausfall beim bargeldlosen Zahlen in Deutschland führte. Neben der für Betroffene wenig hilfreichen Kommunikation durch den Hersteller Verifone sowie der Dienstleister Payone und Concardis gerät auch die Rolle der Deutschen Kreditwirtschaft (die gemeinsame Vertretung von BdB, DSGV und BVR) in den Fokus.
So befasst sich das Portal Finanz-Szene mit der Frage, wie es zu dem Ausfall kommen konnte. Brisant erscheint vor allem die Tatsache, dass es für ein abgekündigtes Kartenterminal, welches den neu eingeführten Zahlungsstandard TA 7.2 nicht mehr unterstützt, eine Übergangsregel bis 2023 beziehungsweise 2025 gibt.
Angesichts der großen Auswirkungen des Vorfalls wundert es nicht, dass sich die Finanzaufsicht Bafin damit beschäftigt. Die Behörde habe umgehend eine Abfrage unter möglicherweise betroffenen Zahlungsdienstleistern gestartet, um ein besseres Bild über das Ausmaß der Störung zu erhalten, sagte ein Bafin-Sprecher dem Handelsblatt. Die Bundesbank erklärte demnach, der gleichzeitige Ausfall einer nennenswerten Zahl von Bezahlterminals stelle "einen gravierenden Vorfall für den Kartenzahlungsverkehr dar. Wenngleich eine systemische Bedeutung für das Gesamtsystem nicht gegeben ist, so kann diese Störung das Verbrauchervertrauen beschädigen." Die Bundesbank werde die Panne nach Abschluss der Fehlerbehebung mit der deutschen Kreditwirtschaft "grundlegend aufarbeiten".
Unter Betrachtung aller Gesichtspunkte deutet sich an, dass angesichts der Coronavirus-Pandemie das bargeldlose Bezahlen forciert werden sollte. Am Ende des Tages führte dies aber absehbar zum Ausfall weiter Teile der bargeldlosen Payment-Infrastruktur und somit zur Blamage aller Beteiligten.
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Update im Dezember 2021 versäumt |
Naja, dann hat der Händler die wohl nicht geordert. Einen Sichtschutz gibt es nämlich...
Doch klar hat Aldi ne Monokultur! Aldi Süd hat Yomani XR. Aldi Nord H5000.
Du meinst also die Bank speichert diese Daten nicht? Du kannst bei deiner Bank nicht auf...
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