Verdi: Paypal Europe plant massiven Stellenabbau in Berlin

Paypal will in Berlin kurzfristig 309 von derzeit 355 Stellen abbauen. Das berichtet die Gewerkschaft Verdi(öffnet im neuen Fenster) am 24. Juni 2019. Dies entspricht einem Anteil von etwas über 87 Prozent der aktuell Beschäftigten.
In der vergangenen Woche wurde der Betriebsrat des Unternehmens über den massiven Stellenabbau informiert. Der Betriebsratsvorsitzende Anselm Mathes sagte: "Der Paypal-Betriebsrat steht, unterstützt von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, bereits in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber. Klares Ziel ist, die Arbeitsplätze vor Ort zu erhalten. Inwieweit die Möglichkeit besteht, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen."
Auch am Standort von Paypal Deutschland in Dreilinden fanden in den vergangenen Wochen Umstrukturierungen statt. Dort war es im Jahr 2010 schon einmal zu Massenentlassungen gekommen. Seit der Abspaltung Paypals vom Mutterkonzern eBay im Jahr 2015 existiert dort aber kein Betriebsrat mehr.
"Angemessene und faire Einigung"
Eine Paypal-Sprecherin sagte Golem.de auf Anfrage: "Paypal überprüft regelmäßig die Struktur und personelle Besetzung seiner globalen Standorte. PayPal beabsichtigt, den Standort Berlin Wilmersdorf neu zu strukturieren und hat den Betriebsrat über diesen Vorschlag informiert. Der Vorschlag des Unternehmens sieht vor, dass Teile der Arbeit von den Teams in Berlin Wilmersdorf an andere Paypalstandorte oder an Standorte externer Partner verlegt werden." Bei Interessensausgleich und Sozialplan wolle der US-Konzern eng mit dem Betriebsrat kooperieren, um eine für alle Beteiligten "angemessene und faire Einigung" zu erzielen.
Paypal hatte im ersten Quartal 2019 den Umsatz um zwölf Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Gewinn legte um 31 Prozent auf 667 Millionen US-Dollar zu.



