Verbraucherzentrale zu Glasfaser: "100 bis 300 MBit/s sind vollkommen ausreichend"

Während alle versuchen, den Glasfaser-Ausbau zu beschleunigen, raten Verbraucherschützer, nicht für Tarife mit sehr hoher Bandbreite zu zahlen, die man angeblich gar nicht benötige.

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Verbraucherschützer warnen vor Haustürgeschäften mit Glasfaser.
Verbraucherschützer warnen vor Haustürgeschäften mit Glasfaser. (Bild: Carsten Koall/Getty Images)

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt, dass sich Nutzer an der Tür keinen FTTH-Vertrag aufdrängen lassen sollten. "Für den durchschnittlichen Verbraucher ist eine Bandbreite zwischen 100 bis 300 MBit/s heutzutage vollkommen ausreichend und selbst für eine Großfamilie reichen 400 bis 500 Mbit/s vollkommen aus", sagte Michael Gundall, Telekommunikations-Experte der Verbraucherzentrale am 23. Juni 2021. Bei Glasfaseranschlüssen würden bis zu 1.000 MBit/s vermarktet.

Geworben werde damit, dass nach dem Ausprobieren des höheren Tarifs nach zwölf Monaten auf einen günstigeren Preis gewechselt werden könne. Doch die Anbieter setzten "meist darauf, dass Nutzer den Wechsel vergessen. Wer den Zeitpunkt verpasst, tappt meist in eine Kostenfalle, weil Verbraucher dann für Tarife mit sehr hoher Bandbreite zahlen, die sie gar nicht benötigen".

Glasfaser "grundsätzlich eine gute und zukunftssichere Sache"

Bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hätten sich in den vergangenen Monaten immer mehr Verbraucher gemeldet, die mit "teilweise sehr aggressiven Vertriebsmethoden an der Haustür zum Abschluss eines Glasfaservertrages gedrängt" worden seien.

Anbieternamen wollte man Golem.de auf Nachfrage nicht nennen, "da diese Form von Vertrieb ein generelles Problem bei Telekommunikationsanbietern ist, nicht nur beim Glasfaserausbau", sagte Julia Dittmann von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Golem.de auf Anfrage.

"Grundsätzlich ist die Verlegung eines Glasfaseranschlusses ins Haus oder in die Wohnung eine sehr gute und vor allem sehr zukunftssichere Sache", sagte Michael Gundall. "Allerdings sollten sich Verbraucher nicht vorschnell an der Tür zu einem Abschluss drängen lassen". Vertriebsmitarbeiter erhielten meist Provisionen für abgeschlossene Verträge und versuchten daher, von Haustür zu Haustür oder auch über das Telefon Verträge zu verkaufen.

Nachtrag vom 24. Juni 2021, 15:49 Uhr

"Die Verbraucherzentrale ist nicht gegen den Bau von Glasfaseranschlüssen, sondern nur gegen die teils aggressiven Vertriebsmethoden der Anbieter in Bezug auf Glasfasertarife. Diese sehr teuren Tarife mit viel Bandbreite liegen weit über dem, was dem tatsächlichen, heutigen Bedarf der Verbraucher entspricht", sagte Michael Gundall vom Fachbereich Digitales und Verbraucherrecht der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

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TheBlueFire 10. Jan 2022

Hier wird viel gemeckert. Die Aussage der Verbraucherzentrale stimmt. Sie ist für alle...

desaboya 30. Okt 2021

Ja, Router musst du dir selbst besorgen. Init7 schläg was vor, das auf alle Fälle...

drvsouth 28. Jun 2021

Auch eine 200/20 Leitung ist "synchron". :-P Verwendet doch mal die richtigen...

berritorre 25. Jun 2021

Danke für die Info. Da ich nicht mehr in Deutschland lebe, sind mir diese Herrschaft Gott...



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