Verbraucherschützer: Einige Elektroautos sind nicht zuverlässig genug

Autohersteller stopfen ihre Elektroautos gern mit neuer Technik voll. Das lässt die Autos edler erscheinen, hat auch aber Nachteile.

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Audi E-Tron: Weniger Schnickschnack, höhere Zuverlässigkeit
Audi E-Tron: Weniger Schnickschnack, höhere Zuverlässigkeit (Bild: Audi)

Neue Technik hat ihre Tücken, sogenannte Kinderkrankheiten sind keine Ausnahme. Das gilt - wenig überraschend - auch für Elektroautos. Die US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Reports (CR) hat in einer Studie bei einigen Fahrzeugen "erhebliche Probleme" festgestellt.

Für die aktuelle Studie zur Zuverlässigkeit haben CR-Mitglieder über ihre Erfahrungen mit 329.000 Autos berichtet. Dabei zeigten sich gehäuft Probleme beim Audi E-Tron, beim Kia Niro EV sowie beim Modell Y von Tesla. Zum Glück für die Besitzer sind diese durch die Garantie abgedeckt.

Beim Kia muss ein Lager getauscht werden

Beim Audi E-Tron berichteten die CR-Mitglieder über Ausfälle beim Antriebssystem sowie über Probleme mit der Stromversorgung. Beim Kia Niro EV gab es Probleme mit einem Lager im Motor, das getauscht werden musste. Wegen dieser Zuverlässigkeitsprobleme zog CR seine Empfehlung für die beiden Fahrzeuge zurück.

Über Probleme berichteten CR-Mitglieder auch bei Teslas Model Y. Sie meldeten zahlreiche Mängel in der Qualität, unter anderem bei der Lackierung: Einige erzählten, dass am Lack gerade übergebener Fahrzeuge Staub, Schmutz oder menschliche Haare klebten. Andere berichteten, dass die Karosserie verzogen gewesen sei, weshalb sich die Heckklappe nicht schließen ließ.

Ein Model Y verlor das Dach

Tesla hat offensichtlich große Probleme bei der Produktion: Viele Kunden nehmen ihre Fahrzeuge nicht entgegen, weil beispielsweise Rückbänke oder Sicherheitsgurte nicht fest sind oder Polster Schäden haben. Kürzlich riss bei einem neuen Model Y das Dach ab. Wegen der zahlreichen Mängel hat CR keine Empfehlung für das Model Y ausgesprochen, obwohl das Auto in den Tests der Organisation sehr gut abschnitt.

CR spricht auch Zuverlässigkeitsprognosen für Fahrzeuge aus, die noch nicht getestet wurden. Bisher basierten solche Bewertungen auf der Einfachheit des Antriebsstrangs oder der Leistung des Herstellers oder des Modells. Das hat CR jedoch geändert: Probleme bereite oft nicht die Elektroautotechnik, sagte CR-Managerin Anita Lam, sondern vielmehr die neuartigen Technologien und Geräte, die den Autos eine hochwertige Anmutung verschaffen sollen, wie etwa Infotainment-Systeme.

Weil die Daten zeigten, dass die Elektroautos mehr Probleme haben können, weil sie oft mit neuen Plattformen oder mit relativ neuen Technologien auf den Markt kommen, habe CR die vorhergesagte Zuverlässigkeit für mehrere Autos zurückgestuft, teilte die Organisation mit. Getroffen hat es höherwertige Modell wie den Ford Mustang Mach-E, den Mercedes-Benz EQC sowie den Porsche Taycan. Bei kleineren Modellen ohne "viel Schnickschnack" wie dem Chevrolet Bolt oder dem Nissan Leaf gab es laut CR die Zuverlässigkeitsprobleme nicht.

Das sei aber eine Momentaufnahme, betont die Organisation: "Zuverlässigkeitsprobleme werden in der Regel behoben, wenn Modelle einige Jahre lang auf dem Markt sind." Ein gutes Argument für Elektroautos hat CR aber auch noch: Eine Erhebung im Oktober habe gezeigt, dass Elektroautos, vor allem kleinere Modelle, in Bezug auf die Gesamtbetriebskosten günstiger seien als Verbrennerfahrzeuge.

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