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Vectoring ungenügend: Nutzer brauchen künftig 200 MBit/s

Die Orientierung auf Vectoring-VDSL führt in die Sackgasse, so Fibre To The Home Council Europe. Nur FTTH ermögliche hohe Bandbreiten bei garantierter Servicequalität.
/ Achim Sawall
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Anschlussfeld eines neuen VDSL2 DSLAM im Jahr 2007 (Bild: Magnus Manske)
Anschlussfeld eines neuen VDSL2 DSLAM im Jahr 2007 Bild: Magnus Manske

Hartwig Tauber, Geschäftsführer des Fibre To The Home Council Europe(öffnet im neuen Fenster) , hat die Entscheidung der Deutschen Telekom kritisiert, sich in den nächsten Jahren auf den Ausbau von Vectoring-DSL zu konzentrieren. Nur Fibre To The Home (FTTH) ermögliche hohe Bandbreiten im Download und im Upload bei gleichzeitiger, garantierter Servicequalität. Eine kürzlich veröffentlichte WIK-Studie zeige, dass spätestens 2025 nahezu 50 Prozent der Haushalte in Deutschland 200 MBit/s im Downstream und mindestens 170 MBit/s im Upstream nachfragen werden.

Durch die Vectoring-Technologie werden elektromagnetische Störungen zwischen den Leitungen bei VDSL ausgeglichen. Beim Upload bietet Vectoring dabei bis zu 40 MBit/s und 100 MBit/s im Download.

Drei von vier Haushalten würden aber bis 2025 zumindest 60 MBit/s Upstream nachfragen - das Doppelte des Bandbreitenziels, das die Digitale Agenda für 2020 für den Download festlegt. Es gebe deshalb keine Alternative zu Glasfasernetzen bis in den Haushalt, um sicherzustellen, dass die Endanwender diese Bandbreiten auch tatsächlich verfügbar hätten, so Tauber bei der Diskussionsveranstaltung "Telegraphen Lounge" in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom am 28. November 2012. Eine Orientierung auf Vectoring DSL würde eine weitere Verzögerung des Ausbaus von zukunftssicheren Glasfaser-Breitbandnetzen in Deutschland bedeuten. Dabei gehört Deutschland bereits zu den Ländern, in denen der Ausbau von FTTH nur sehr schwach entwickelt ist.

Das FTTH Council Europe ist eine Branchenorganisation, in der Netzwerkausrüster wie Alcatel-Lucent, Cisco, Ericsson, Motorola, Nokia Siemens Networks, Huawei und Glasfaserkabelhersteller zusammengeschlossen sind.


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