Vectoring der Telekom: Bundesnetzagentur genehmigt VDSL mit 100 MBit/s

Vectoring mit 100 MBit/s über das Kupferkabel kann kommen. Die Bundesnetzagentur hat laut VATM eine Regelung vorbereitet, die sowohl für Telekom als auch Wettbewerber den Einsatz ermöglicht.

Artikel veröffentlicht am ,
Kabelverzweiger in London
Kabelverzweiger in London (Bild: Sjanzon)

Die Bundesnetzagentur hat ihren Entscheidungsentwurf für die Einführung von Vectoring-Technologie im Netz der Deutschen Telekom veröffentlicht. Danach muss die Telekom ihren Konkurrenten den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung (TAL), der letzten Meile, an bisher noch nicht erschlossenen Kabelverzweigern (KVz) grundsätzlich weiterhin gewähren. Die Telekom kann den Zugang zur KVz-TAL aber verweigern, damit sie selbst oder ein anderes Unternehmen dort Vectoring einsetzen kann.

Voraussetzung dafür ist aber, dass es in dem Gebiet bereits ein zweites Festnetz gibt, sie mehr KVz-TAL erschlossen hat als ein Wettbewerber und als Ersatz für den Zugang zur KVz-TAL dort ein angemessenes Bitstromprodukt anbietet.

Durch den Vectoring-Ausbau sollen VDSL-Kunden eine Datenübertragungsrate von 100 MBit/s bekommen. Bisher ist VDSL maximal mit 50 MBit/s erhältlich. Beim Upload verspricht Vectoring bis zu 40 MBit/s. Ob diese Werte beim Nutzer tatsächlich erreicht werden, stellen Glasfaserausrüster infrage. Das Vectoring reduziert die gegenseitige Störung benachbarter Kupferdoppeladern eines Kabels. Nach dem derzeitigen Stand der Technik ist beim VDSL2-Vectoring allerdings nur der Zugriff eines einzigen Unternehmens auf alle Kupfer-Doppeladern am KVz möglich, ein entbündelter Zugriff für VDSL-Technik aber nicht mehr.

"Leitgedanke der Entscheidung ist, Vectoring für alle Marktakteure zu ermöglichen und so den Breitbandausbau im Wettbewerb voranzutreiben", erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) betonte: "Die Bundesnetzagentur hat sich in ihrem Entwurf große Mühe gegeben, Regelungen zu schaffen, die sowohl für die Telekom als auch für die Wettbewerber die Möglichkeiten offenhalten, in den Breitbandausbau zu investieren. Kritisch sehen wir allerdings, dass nicht klar ist, welche Sanktionen es geben soll, wenn die Telekom eine Vectoring-Aufrüstung in einem Gebiet ankündigt, dadurch den Ausbau durch einen anderen Anbieter verhindert, dann aber den Ausbau unterlässt. Am Schluss darf der Bürger nicht der Dumme sein. Daher brauchen wir hier klare Regeln", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

Der VATM werde den komplexen Entwurf genau analysieren und sich entsprechend im Konsultationsverfahren einbringen.

City- und Regional-Carrier ablehnen

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), zu dem Telefónica, Versatel und viele lokale Festnetzbetreiber gehören, hat den Entwurf abgelehnt. Danach könne die "Telekom Vectoring nun exklusiv überall dort einsetzen, wo sie es plant - die Wettbewerber bleiben außen vor. City- und Regional-Carrier haben keinen echten Zugang mehr zur letzten Meile". Es sei nicht nachzuvollziehen, wie die Regulierungsbehörde den Anträgen der Telekom in weiten Teilen folgen konnte.

Der Breko habe der Behörde erste Ergebnisse von Vectoring-Labortests vorgestellt, die die von der Telekom behaupteten Vectoring-Leistungen relativieren. Danach nimmt ab rund 500-Meter-Länge der TAL der Vectoring-Effekt signifikant ab, was bedeute, dass die Technik nicht ohne weiteres für ländliche Regionen geeignet sei.

Nachtrag vom 9. April 2013, 16:08 Uhr

"Wir wollen weiterhin 65 Prozent der Haushalte mit Vectoring versorgen. Die Entscheidung der Behörde gibt uns allerdings keine endgültige Rechtssicherheit, da für uns wesentliche Regelungen unter dem Vorbehalt eines BSA-Standardangebotes stehen", sagte Telekom-Sprecher Philipp Blank.

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Hu5eL 15. Apr 2013

da schreinen schon die Datenschützer.. kannst du sie hören? :D

Hu5eL 15. Apr 2013

NonShared? Das scheint mir eher unglaubwürdig.

Lala Satalin... 12. Apr 2013

Ich hoffe, durch diese Drosselung wird die Telekom so viele Kunden verlieren, dass die...

BirdofPrey 10. Apr 2013

Kabel verlegen bedeutet ein Risiko eingehen mit ungewissem Ausgang. Das überlässt man...



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