VATM: Vectoring soll ländlichem Raum angeblich wenig bringen

Aus der Anhörung bei der Bundesnetzagentur zum Exklusivantrag der Telekom sind Informationen bekanntgeworden. Danach soll Vectoring im ländlichen Raum kaum stattfinden. Doch die Telekom widerspricht energisch der Darstellung und legt andere Angaben vor.

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Netzausbau
Netzausbau (Bild: Deutsche Telekom)

Nur 420.000 Kunden würden im ländlichen Bereich vom Vectoring-Ausbau profitieren. Das hat Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunitations- und Mehrwertdienste), Golem.de aus der Anhörung bei der Bundesnetzagentur zum Exklusivantrag der Telekom zu Vectoring im Nahbereich mitgeteilt. "Tausende Einzelleitungen und kleine Gemeindeteile, die am schwersten versorgbar sind, werden so auch unversorgt bleiben", sagte er.

Doch gerade die Versorgung "der letzten teuren 20 Prozent" seien das Ausbauziel der Bundesregierung. Die Angaben basierten laut Grützner auf Unterlagen zu dem Verfahren.

Die Telekom will im Nahbereich um 8.000 Hauptverteiler die Vectoring-Technik einsetzen und dazu von der Verpflichtung befreit werden, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen. Insgesamt könnten so laut einer umstrittenen Rechnung der Telekom knapp 80 Prozent der Haushalte bis zu 100 MBit/s bekommen.

Grützner erklärte: "Die Telekom bestätigt ihre Angabe im Angebot zu Vectoring im Nahbereich, 5,682 Millionen von 6,5 Millionen Anschlüssen über 50 MBit/s ertüchtigen zu können". Über 800.000 Anschlüsse erhielten keine Anschlüsse über 50 MBit/s.

Beide Seiten legen Zahlen der Bundesnetzagentur vor

Telekom-Sprecher Philipp Blank sagte Golem.de: "Die seltsamen Zahlen von Herrn Grützner können wir nicht nachvollziehen." Die Bundesnetzagentur habe in ihrem Regulierungsentwurf festgestellt, dass ländliche Gebiete überproportional vom Vectoring profitieren würden. Deren Versorgung mit NGA (Next Generation Access) im Nahbereich werde sich um rund 60 Prozent verbessern, gegenüber 8 Prozent in städtischen Gebieten. "Damit bestätigt die Behörde den positiven Beitrag des Ausbaus der Nahbereiche für die Erreichung der Breitbandziele, gerade im ländlichen Raum", betonte Blank.

Die Kabelnetz- und Stadtnetzbetreiber wollten keine Konkurrenz durch die Telekom in den Gebieten, in denen sie bereits ausgebaut haben. "Also wollen sie ein Monopol. Aus ihrer Sicht ist das verständlich. Aber übergeordnetes Ziel der Regulierung ist der Infrastrukturwettbewerb", sagte Blank.

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Telekomiker 14. Dez 2015

Sinn deiner Antwort? Hauptsache mal was geschrieben? Doch, darum geht es. Gratulation...

Mett 12. Dez 2015

In Buxtehude stehen sogar drei... Aber wo wir gerade in Norddeutschland sind: Dort wird...

Mett 12. Dez 2015

Man wird nicht vom Kvz versorgt, da der nur ein passiver Verteiler ist. Die Versorgung...

M.P. 11. Dez 2015

Mehr als 640 kbit wird niemals gebraucht ... Soll doch Bill Gates irgendwann gesagt haben ;-)



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