VATM: Telekom fängt an, "ihre Vectoringnetze zu überbauen"

Glasfaser rückt in Deutschland in den Mittelpunkt des Netzausbaus. Auch für Vectoring und Koaxialkabel.

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Kabelnetz bekommt mehr Glasfaser.
Kabelnetz bekommt mehr Glasfaser. (Bild: Vodafone Deutschland)

Die Deutsche Telekom hat begonnen, nach relativem Abschluss ihres Vectoringausbaus diese durch Glasfaser zu ersetzen. Das sagte der Vizepräsident des Branchenverbands VATM (Verband der Anbieter von Telekommunitations- und Mehrwertdienste), David Zimmer, am 11. Mai 2021 bei der Vorstellung der 3. Gigabit-Studie. "Die Telekom fängt an, ihre Vectoringnetze zu überbauen."

TK-Experte Torsten J. Gerpott (Universität Duisburg-Essen) von Dialog Consult erklärte: "Irgendwann ist Ende mit Vectoring. Die Telekom baut vermehrt da aus, wo Kabelnetz liegt. Doch auch das Kabelnetz wird den Glasfaserausbau machen müssen."

Die Telekom wird bis Ende Juni schätzungsweise 2,3 Millionen FTTB/H-Anschlüsse gebaut haben, haben die Verfasser der Studie nach Marktzahlen und Umfragen errechnet.

"Nachdem die Telekom die durch die Physik gesetzten Grenzen der eigenen VDSL-Technik nicht mehr als Begrenzung für die eigenen Endkundenangebote hinnehmen will und der Druck durch den Wettbewerb gewachsen ist, setzt sie nun endlich deutlich auf den Bau von FTTB/H. Durch diese Intensivierung des Wettbewerbs wird sich der Ausbau insgesamt beschleunigen", meinte Gerpott.

Was ist alles Shared Medium?

Glasfaser sei durch die dedizierte Leitung, die zum Nutzer geht, als einziges kein Shared Medium, sagte Andreas Walter, Gesellschafter von Dialog Consult. "Auch sind die Uplink-Raten bei Glasfaser dem Kabelnetz weit überlegen."

Das Kabelnetz ist ein Shared Medium, bei DSL und Vectoring seien die Abweichungen bei der Liefertreue noch größer, sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Mit Liefertreue ist der Unterschied zwischen versprochener und tatsächlicher gelieferter Datenrate gemeint. "Die Betreiber haben alle Hände voll zu tun, ihre Kunden zufriedenzustellen. Und es werden immer mehr. Sie gehen daher mit Glasfaser ein Stück näher in die Wohngebiete", erklärte Grützner.

Der größte Kabelnetzbetreiber Vodafone ist ein wichtiges Mitglied des VATM.

Auch echte Glasfaser ist im Grunde ein Shared Medium, und zwar ab der Kopfstelle. Auch wenn eine Datenübertragungsrate von 1 GBit/s und mehr zwischen Kundenanschluss und Kopfstelle möglich ist, sind bei 500 Kunden bereits schon 500 GBit/s zur nächsten Vermittlungsebene notwendig. Die Netzbetreiber rechnen damit, dass nie alle Nutzer gleichzeitig die volle Datenübertragungsrate nutzen.

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M.P. 14. Mai 2021

Nunja, es gab schon gewisse Ansätze in diese Richtung. Stadtwerke und Energieversorger...

M.P. 12. Mai 2021

Da stimme ich zu. Insbesondere hätte man einen validen Grund, einen Klinkenputzer in die...

spezi 12. Mai 2021

Wenn es kein Funkmast ist, sondern ein Dachstandort, dann ja. :) Aber trotzdem macht das...

Pecker 12. Mai 2021

Eine Leitung kostet aber ziemlich das gleiche, ob da jetzt 1 Gbit/s oder 50 MBit/s...



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