VATM-Studie: Telekom öffnet "im eigenen Netz keine passiven Zugänge"

Deutschland hat beim Glasfaserausbau weiterhin erheblichen Nachholbedarf, weshalb die Netze intensiver genutzt werden müssten. Das geht aus der Studie der SBR-net Consulting im Auftrag(öffnet im neuen Fenster) des Branchenverbands VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) hervor; vorgestellt wurde sie am 8. September 2025. "Netznutzungsmodelle dürfen nicht durch exklusive Vertragsgestaltungen ausgehöhlt werden" , sagte Studienautor Ernst-Olav Ruhle, Vorstand der SBR-net Consulting.
Die Studie zeige, dass die Telekom auf exklusive Pachtmodelle setzt. Dabei übernehme sie komplette Glasfasernetze regionaler Infrastruktur-Errichter langfristig, öffne aber im eigenen Netz keine passiven Zugänge für Wettbewerber. So kontrolliere sie Bau, Betrieb und Vermarktung. "Wenn Vorleistungsprodukte nicht offen und diskriminierungsfrei angeboten werden, bleiben die Glasfasernetze weitgehend leer" , warnte Ruhle.
Anti-Telekom-Haltung des VATM?
Telekom-Sprecherin Nicole Schmidt sagte Golem: "Die Telekom hat eine Vielzahl von Kooperationen begründet(öffnet im neuen Fenster) , jeweils auf Augenhöhe – egal, ob es sich um einen regionalen Anbieter oder ein Stadtwerk handelt."
Jeder dritte Anschluss der Telekom entsteht laut Schmidt inzwischen in Kooperationen. Diese Kooperationen ermöglichten anderen Anbietern ebenfalls, ihre Produkte diskriminierungsfrei im Netz der Telekom anzubieten.
"Bei den Fiber Plattformen übernehmen ja gerade die regionalen Partner den Bau. Die angebliche vollumfängliche Kontrolle ist also eine Mär" , betonte Schmidt. Die vermeintliche Gefährlichkeit liege wohl eher in der Anti-Telekom-Haltung des VATM begründet.



