Vantage Towers: 1&1 Mobilfunk mietet sich bei Vodafone ein
Für das vierte Mobilfunknetz Deutschlands von 1&1 ist ein wichtiger Vertrag geschlossen worden. Bei der Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers gab es darum Streit.

1&1 Mobilfunk hat bei der Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers einen Vertrag zur Anmietung von Antennenstandorten unterzeichnet. Das geht aus einer Pflichtmitteilung für die Börse hervor, die United Internet am späten Abend des 9. Dezember 2021 veröffentlichte. Der neue Netzbetreiber wird Zugriff auf mehrere Tausend bereits bestehende Funkmasten von Vantage Towers sowie auf weitere neu zu erschließende Antennenstandorte erhalten.
Es wurde die Mitnutzung von 3.800 Dach- und Maststandorten bis Ende 2025 vereinbart. Dazu kommt eine potenzielle Erweiterung auf bis zu 5.000 Standorte. Die Laufzeit beträgt mindestens 20 Jahre. Zudem zeichnet Vantage Towers verantwortlich für die Installation der 1&1 5G-Antennen an seinen Funkmasten und leistet Dienste bei Genehmigungsverfahren, Bauvorbereitung und dem Bau neuer Antennenstandorte.
"Mit den heutigen Vertragsabschlüssen verfügt 1&1 über zentrale Bausteine, um den Roll-out unseres 5G-Mobilfunknetzes voranzutreiben", sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth. Laut den gültigen Vorgaben der Bundesnetzagentur muss 1&1 im 3,6-GHz-Frequenzbereich bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der Haushalte mit 5G versorgen, das sind in jedem Fall mehrere Tausend Standorte. 1.000 Standorte müssen aber bereits bis Ende des Jahres 2022 in Betrieb sein, je Bundesland proportional umgelegt.
Streit bei Funkturmgesellschaft Vantage Towers
Die Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers verlor zuvor ihren Deutschlandchef Peter Zehetner. Der Managing Director Germany wird das Unternehmen verlassen, wie zwei mit dem Vorgang vertraute Personen dem Handelsblatt bestätigten. Vantage Towers wollte sich auf Anfrage nicht äußern.
Vodafone hatte seinen Funkturmbereich im März in Frankfurt an die Börse gebracht. Seitdem gewann die Firma rund 20 Prozent an Bewertung dazu. Vantage Towers erreicht eine Marktkapitalisierung von mehr als 15 Milliarden Euro. Zu der Firma gehören rund 82.000 Mobilfunkstandorte in Europa.
In Deutschland entbrannte jedoch ein Richtungsstreit über die Ausrichtung von Vantange Towers, wie mehrere Insider berichteten. Um höhere Einnahmen zu generieren, gewann Vantage Towers 1&1 als Kunden. Vodafone sieht darin jedoch das Risiko, dass ein direkter Wettbewerber gestärkt werde.
United Internet plant nach eigenen Angaben im kommenden Jahr deutlich höhere Investitionen (CapEx), insbesondere für den 5G-Netzausbau sowie die Erweiterung des Glasfasernetzes zum Anschluss der 5G-Antennen und zur Versorgung zusätzlicher Ausbaugebiete. Die Ausgaben werden den Angaben zufolge zwischen 800 Millionen Euro und 1 Milliarde Euro betragen.
1&1 wird sein Mobilfunknetz nach bisherigen Aussagen von dem japanischen Open-RAN-Netzbetreiber Rakuten aufbauen lassen. Rakuten ist Generalunternehmer für das 1&1-Mobilfunknetz und hat die Verantwortung für den kompletten Aufbau und die Planung. Fronthaul, Midhaul und Backhaul werden über die Schwestergesellschaft 1&1 Versatel realisiert.
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Vodafone will (muss) sich mittelfristig von Vantage Towers trennen um Schulden zu tilgen...
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