Vantage Towers: 1&1 Mobilfunk gibt Vodafone die Schuld an spätem Start

1&1 Mobilfunk hat die Vodafone-Tochter Vantage Towers als Schuldigen für den verspäteten Start seines Netzes benannt. Dem Fachmagazin TelecomTV(öffnet im neuen Fenster) erklärte der künftige Netzbetreiber, dass Vantage Towers "unser größter Partner in Bezug auf das Volumen" sei.
Am 18. September 2022 gab 1&1 bekannt , das Ausbauziel von 1.000 Antennenstandorten für das eigene 5G-Mobilfunknetz bis Ende 2022 nicht erreichen zu können. 1&1 Mobilfunk beauftragte nach eigenen Angaben die drei Partnerunternehmen ATC (American Tower), GfTD und Vantage Towers, das 5G-Mobilfunknetz aufzubauen.
Zwei dieser drei Ausbaupartner hätten vertragsgemäß geliefert. Aber der umfangmäßig wichtigste Partner habe "überraschenderweise" mitgeteilt, seine Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllen zu können. 1&1 nannte in der Mitteilung aber keinen der drei Partner namentlich.
Vantage-Towers-Sprecherin Sarah Rötzer sagte Golem.de auf Anfrage: "Wir haben mit 1&1 strikte Vertraulichkeit vereinbart. An unserem Plan, 1&1 mindestens 3.800 und potenziell bis zu 5.000 Standorte bis Ende des Kalenderjahres 2025 zur Verfügung zu stellen, hat sich nichts geändert. Wir haben immer gesagt, dass wir 2022 erste Sites zur Verfügung stellen und nach etwa 18 Monaten eine stable run rate erwarten."
Auflagen der Bundesnetzagentur
1&1 Drillisch ersteigerte bei der vergangenen 5G-Frequenzauktion der Bundesnetzagentur Blöcke für 1,07 Milliarden Euro. Das Unternehmen erhielt 2 x 20 MHz bei 2 GHz und 50 MHz im Bereich 3,6 GHz. Laut den gültigen Vorgaben der Bundesnetzagentur muss United Internet im 3,6-GHz-Frequenzbereich bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der Haushalte mit 5G versorgen, das sind in jedem Fall mehrere Tausend Standorte. 1.000 Standorte müssen aber bereits bis Ende des Jahres 2022 in Betrieb sein, je Bundesland proportional umgelegt.
1&1 lässt sein ungewöhnliches Mobilfunknetz von dem japanischen Open-RAN-Netzbetreiber Rakuten aufbauen. Rakuten ist Generalunternehmer und hat die Verantwortung für den kompletten Aufbau und die Planung. Fronthaul, Midhaul und Backhaul werden über die Schwestergesellschaft 1&1 Versatel realisiert.



